Gauss Haus mit Preis des Auswärtigen Amtes ausgezeichnet


Das Gauss Haus erhielt den Preis des Auswärtigen Amtes  für exzellente Betreuung ausländischer Studierender. v.l.n.r.: Dr. Dorothea Rüland (DAAD), Preisträger und Mitglieder des Gauss Hauses Linbin Li, Younouss Wadjinny, Rohit Patel, Stephanie Metzger, Lena Heinecke, Thorsten Stolzenberg (Auswärtiges Amt) Foto: DAAD / Jordan
Das Gauss Haus erhielt den Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung ausländischer Studierender. v.l.n.r.: Dr. Dorothea Rüland (DAAD), Preisträger und Mitglieder des Gauss Hauses Linbin Li, Younouss Wadjinny, Rohit Patel, Stephanie Metzger, Lena Heinecke, Thorsten Stolzenberg (Auswärtiges Amt) Foto: DAAD / Jordan

Braunschweig. Das Gauss Haus an der Technischen Universität Braunschweig wurde heute in der Zentrale des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bonn mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung ausländischer Studierender ausgezeichnet. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert. Die TU Braunschweig berichtet in einer Pressemitteilung.


Das Gauss Haus ist eine Begegnungsstätte für internationale und deutsche Studierende. 2008 als Studierendeninitiative „Internationaler Kreis der Carl Friedrich Gauß Freunde e.V“, kurz Gauss Friends, gestartet, vernetzt das Projekt alle relevanten Akteure an der Universität und auch extern. So arbeitet der Verein Gauss Friends eng mit der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften, dem International House der TU Braunschweig, Alumni Braunschweig International (ABI e.V.), dem Studentenwerk OstNiedersachsen und der Studierendenschaft (AStA) zusammen. Rund 1.500 internationale Studierende betreut das Gauss Haus pro Jahr – in allen Phasen des Studiums, aber auch bereits vor dem Studienstart und nach dem Abschluss. So bieten das Gauss-Buddy-Programm und „First Steps“, ein zweiwöchiges Orientierungsprogramm für Neuankömmlinge, einen guten Start an der TU Braunschweig.

Jeden Dienstagabend öffnet das Gauss Haus, das Wissenschaft und Kultur verbinden will, im Michaelishof seine Türen für Theater, Koch-Workshops, Themenabenden zu verschiedenen Ländern und Beratungen. Die Idee dahinter: Den internationalen Studierenden eine Anlaufstelle zu bieten und gleichzeitig die „Internationalisierung zu Hause“ zu leben. Damit haben auch deutsche Studierende und Beschäftigte die Möglichkeit, die Welt kennenzulernen, ohne die Stadt zu verlassen.

Die internationalen Studierenden arbeiten zudem im Gauss Haus-Rat mit. Das Gremium, in dem alle das gleiche Stimmrecht haben, trifft sich einmal pro Semester und entwickelt gemeinsam weitere Strategien.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Gauss Friends entstand als Ausdruck der erfolgreichen Zusammenarbeit der verschiedenen Partnerinnen und Partner des Gauss Haus mit „C.F. Gauß und Johanna – Begegnungen der besonderen Art“ ein ganz besonderes Buch, das sich mit dem Briefwechsel zwischen dem Ehepaar Carl und Johanna Gauß aus einem interkulturellen Blickwinkel heraus auseinandersetzt.

Deutschlandweite Tour


„Der Preis ist ein tolles Feedback für unsere Arbeit“, sagt Younouss Wadjinny, Gründer der Gauss Friends und Ansprechpartner des Gauss Haus-Projekts an der Fakultät für Geistes- und Erziehungswissenschaften. „Die Auszeichnung motiviert uns, weitere Schritte zu gehen.“ Geplant sei jetzt ein „Gauss International Club“ in Anlehnung an die International Clubs an britischen Universitäten.


Im kommenden Jahr will Younouss Wadjinny, der auch als Vertreter der Studierendenschaft im Vorstand des DAAD tätig ist, deutschlandweit anderen Studierendeninitiativen einen Film über das Gauss Haus zeigen und seine Erfahrungen mit der „Internationalisierung zu Hause“ weitergeben. „Ich hoffe, dass unsere Vision weiterwächst.“

Mehr internationale Studierende


Mit mehr als 3.300 internationalen Studierenden haben rund 17 Prozent aller Studentinnen und Studenten der Carolo-Wilhelmina einen ausländischen Pass. Damit erreichte die TU Braunschweig in diesem Semester einen Höchststand bei der Anzahl ihrer internationalen Studierenden. Insgesamt 114 Nationen studieren in Braunschweig, die meisten kommen aus China, Syrien, der Türkei, Indien, Tunesien und dem Iran. Bereits 2016 hatte das SCOUT-Programm zur Begleitung und Vernetzung internationaler Studierender der TU Braunschweig den Preis des Auswärtigen Amtes erhalten.

Die Präsidentin der TU Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, freut sich sehr über die Auszeichnung des Gauss Hauses: „Ich bedanke mich für das außerordentliche Engagement der Menschen, die hinter dem Gauss Haus stehen. Das Projekt trägt dazu bei, unsere Ziele im Bereich der Internationalisierung zu erreichen – in Lehre und Forschung, aber auch in der Internationalisierung zu Hause: Durch die internationalen Studierenden, die zu uns kommen, erhalten die deutschen Studierenden und Lehrenden ganz andere Einblicke in verschiedene Kulturen und Sprachen.“

„Im Ausland zu studieren, sich fern der eigenen Heimat zurechtzufinden und den Alltag in einer anderen Sprache zu meistern, sind persönlichkeitsbildende Herausforderungen“, sagt DAAD-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel. „Damit diese als Bereicherung erlebt werden, sind Offenheit und ein sehr gutes Betreuungsangebot an der Gasthochschule entscheidend. Das Gauss Haus ist ein herausragendes Vorbild für eine gelingende Willkommenskultur.“

Der Preis


Der Preis des Auswärtigen Amtes für exzellente Betreuung ausländischer Studierender würdigt umfängliche Verdienste im Einsatz für ausländische Studierende in der Bundesrepublik. Mit ihm werden besonders wirksame und innovative Modelle für die Betreuung ausländischer Studierender ausgezeichnet, die zur Verbesserung der Willkommenskultur an Hochschulen beitragen. Zudem schafft der Preis positive Anreize, sich für die Interessen und Fragen ausländischer Studierender und Doktoranden am eigenen Hochschulstandort einzusetzen.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Tagung der Leiterinnen und Leiter der Akademischen Auslandsämter und der Auslandsbeauftragten der deutschen Hochschulen in der DAAD-Zentrale im Wissenschaftszentrum Bonn statt.


mehr News aus Braunschweig


Themen zu diesem Artikel


Technische Universität Braunschweig