Braunschweig. Für den heutigen Todestag von Ferdinand Schill hatten die "Jungen Nationaldemokraten" einen Aufmarsch angemeldet, um am Schill-Denkmal ihrem Helden zu huldigen. Kritiker hatten diese geplante Aktion als Affront gewertet, da sich die KZ-Gedenkstätte Schillstraße in unmittelbarer Nähe befindet. Zu der geplanten Zusammenkunft der NPD-Jugend kam es aber nicht.
Für 18 bis 21 Uhr war die ursprünglich als Fackelmarsch geplante Aktion angemeldet. Bereits vorher hatte sich jedoch vor den Absperrungen der Polizei eine Schar an Gegendemonstranten gesammelt, unter ihnen auch Mitglieder von IG Metall und dem Bündnis gegen Rechts. Vor allem letztere hatten über soziale Netzwerke auf die Absicht der NPD-Jugend aufmerksam gemacht und für eine Gegendemonstration mobilisiert.
Bei erheblichem Polizei-Aufgebot und einer für den Verkehr gesperrten Schillstraße machte sich jedoch bereits spätestens um 18.10 Uhr die Vermutung breit, dass sich die "Jungen Nationaldemokraten" von der großen Masse an Gegendemonstranten beeindruckt zeigten und von ihrem Plan abrückten. Um 18.21 Uhr bestätigte sich dann der Verdacht: Die Polizei verkündete, dass die Anmeldung von Seiten der NPD-Jugend zurückgezogen worden sei.
Gegendemonstranten pilgern zur KZ-Gedenkstätte
So entschlossen sich die Gegendemonstranten dazu, noch einmal zu "ihrer" Gedenkstätte zu pilgern und den Opfern des Faschismus zu gedenken. Es blieb absolut friedlich. Hören Sie hier den weiteren Verlauf der Gegendemo als Audiomitschnitt.
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