Braunschweig. Die vorgesehene stationäre Geschwindigkeitsüberwachung in Braunschweig wird an zwei Standorten mit drei Messsäulen und einer Überwachungskamera durchgeführt. Zusätzlich beschafft und betreibt die Stadtverwaltung eine sogenannte semistationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage, kurz "Blitzanhänger" oder Semistation inklusive Kamera. Das hat der Rat am Dienstag, 25. Juni, auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet.
Der vom Rat 2017 beschlossene Ausbau der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung werde damit insofern modifiziert, als nicht sechs Messsäulen und zwei Kameras, sondern drei Messsäulen und eine Kamera beschafft werden und ergänzend eine Semistation einschließlich Kamera eingesetzt werde. So wird es möglich, die Vorteile einer Semistation zu nutzen, ohne auf die Möglichkeiten stationärer Messsäulen zu verzichten. Eine Semistation sei ein Anhänger mit eingebauter Messtechnik, der bei einer Akkulaufzeit von bis zu fünf Tagen rund um die Uhr autark messen könne. Diese Anlagen wären 2017 noch nicht auf dem Markt gewesen, sodass sie seinerzeit nicht vorgeschlagen werden konnten.
Eine Semistation vereine die Vorteile stationärer und mobiler Überwachungstechnik: der Standort könne flexibel gewechselt werden, die Geschwindigkeit wird überwacht, ohne dass die Anwesenheit von Messpersonal erforderlich ist. Sie kann in Parkbuchten oder auf Grünstreifen aufgestellt werden und bei den Verkehrsteilnehmern tritt kein Gewöhnungseffekt ein. Auch die Polizei habe sich deshalb für eine Semistation ausgesprochen. Die Städte Hannover, Wolfsburg und Salzgitter sowie die Landkreise Goslar und Wolfenbüttel haben bereits eine Semistation im Einsatz beziehungsweise im Testbetrieb. Die Gesamtkosten für drei Messsäulen und eine Kamera sowie eine Semistation einschließlich Kamera werden auf etwa 370.000 Euro veranschlagt.
Geschwindigkeitskontrolle dient der Verkehrssicherheit
Die Verwaltung hat in den vergangenen Wochen an den Ausfallstraßen mit den höchsten Verkehrsmengen und an Straßen, die von Stadtbezirksräten zur Überwachung vorgeschlagen wurden, umfangreiche verdeckte Geschwindigkeitsüberwachungen durchgeführt. Die Ergebnisse würden in enger Abstimmung mit der Polizei auch in Bezug auf Unfallbrennpunkte bewertet und gewichtet werden.
Da nach den Richtlinien für die Überwachung des fließenden Verkehrs durch Straßenverkehrsbehörden das Einvernehmen mit der Polizei vor Durchführung jeder Verkehrsüberwachungsmaßnahme unter anderem auch über die Auswahl der Messstellen erzielt werden muss, wird die Verwaltung die Standortvorschläge für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung in den nächsten Wochen mit der Polizei final abstimmen. Nach der Sommerpause werde sie dann die betroffenen Stadtbezirksräte beteiligen und dem Rat dann konkrete Standortvorschläge für die stationäre Geschwindigkeitsüberwachung unterbreiten.
Messfahrzeug in Tempo 30 Straßen eingesetzt
Im Februar dieses Jahres hatte die Stadt Braunschweig ein zweites Messfahrzeug für die mobile Geschwindigkeitsüberwachung in Betrieb genommen. Gemäß Ratsauftrag wurde damit die Kontrolle auf das gesamte Straßennetz im Stadtgebiet ausgeweitet. Nach der Einstellung von zusätzlichem Personal werde das erste Messfahrzeug bereits seit Sommer 2018 verstärkt auf den Messstellen an Strecken mit Tempo 30 eingesetzt. Mithilfe des neuen Fahrzeugs habe die Stadtverwaltung die Überwachung auf Straßen ausgedehnt, auf denen 50 Kilometer pro Stunde oder mehr gefahren werden darf. An diesen kontrollierte zuvor allein die Polizei.
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