Gibt es bald Probleme bei der Bargeldversorgung?

von Thorsten Raedlein




Braunschweig. Immer mehr Banken und Sparkassen in der Region dünnen ihr Filialnetz aus. Geschäftsstellen werden geschlossen, Geldautomaten abgebaut. Ist dies das Ende der klassischen Banken? Gibt es bald kein Bargeld mehr in Braunschweig? 

Leider ist die Situation in und um Braunschweig kein Einzelfall. Bundesweit schließen Kreditinstitute ihre Filialen. Eine Ursache dafür ist der Spar-Druck, der auf den deutschen Banken lastet. Zwar haben nahezu alle von ihnen den jüngsten Stresstest der Europäischen Zentralbank bestanden, allerdings wurden die Eigenkapitalanforderungen seitens der Politik stark erhöht, um sich für weitere Finanzkrisen abzusichern. Diese Regelungen treffen auch die Sparkassen und Volksbanken. Die Banken müssen also mehr Gewinne erwirtschaften – und damit verbunden die Kosten senken. Viele Vorstände sehen angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Direktbanken eine Lösung in der Schließung von Filialen und dem Abbau von SB-Service Stellen. Immerhin: Manche Geldautomaten verursachen pro Jahr Verluste im fünfstelligen Bereich.

Viele, aber nicht alle Banken gehen diesen Weg. Die Volksbank BraWo steht zu ihrem Filialnetz, möchte die Versorgung in der Fläche auch in Zukunft erhalten. Direktionsleiter Carsten Ueberschär weiß aber auch, dass die aktuelle Situation für viele Banken nicht einfach ist, da gerade Service- und Beratungsangebote die Trümpfe der Filialbanken sind. Die persönliche Bindung zum Kunden, eine entstandene Vertrauensbasis und persönliche Ansprechpartner seien Vorteile, die Direkt- oder Online-Banken so nicht bieten könnten.

Die Bargeldversorgung in Braunschweig ist also erst einmal gesichert. Allerdings kann es sein, dass man länger nach einem Automaten suchen muss, denn das Netz wird – wenn auch nicht von allen Banken – weiter ausgedünnt.


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