Giftige Raupenplage: Stadt warnt vor Eichenprozessionsspinner

Mit dem Frühjahr kommen auch wieder die Eichenprozessionsspinners zum Vorschein. Die Stadt Braunschweig rät zur Vorsicht.

Symbolfoto
Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Von Mai bis Ende Juli / Anfang August ist mit einem vermehrten Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) zu rechnen. Diese nachtaktiven Raupen, ausschließlich an Eichen anzutreffen, halten sich tagsüber in Gespinstnestern am Stamm auf und begeben sich in der Dämmerung in langen Reihen zum Fressen in die Eichenkronen. Die Stadt ruft in einer Mitteilung zur Vorsicht auf.



Ab dem dritten Larvenstadium entwickeln die schwarzgrau-bräunlichen Raupen kleinste Brennhaare, die durch den Giftstoff Thaumetopoein allergische Reaktionen hervorrufen können, darunter juckende Hautausschläge, Rötungen, Bindehautentzündungen, Halsschmerzen, Husten und in seltenen Fällen sogar Asthmaanfälle. Der EPS ist stadtweit verbreitet, dies gilt sowohl für Parkanlagen als auch Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie für Eichen an Straßen oder auf Privatgrundstücken.

Bereiche nicht betreten


In nicht besiedelten Bereichen oder entlang von Rad- und Wanderwegen ohne unmittelbar angrenzende Wohnbebauung kann die Stadtverwaltung - neben der Aufstellung von Hinweisschildern oder Absperrungen - keine umfassende Bekämpfung des EPS gewährleisten. Daher sollten mit Trassierband abgesperrte Bereiche nicht betreten, aufgestellte Hinweisschilder beachtet und Nester oder Raupen nicht berührt werden, denn auch verlassene Nester sind durch die darin befindlichen Häutungsreste noch gesundheitsgefährdend. In Bereichen von Schulen, Kitas, Krankenhäusern, Altenheimen etc. werden aufgefundene Raupennester möglichst innerhalb von 24 Stunden entfernt, in Wohngebieten und ähnlichen Bereichen ist die Entfernung der Nester innerhalb eines Zeitfensters von 48 Stunden vorgesehen.

Stark befallene Gebiete werden behandelt


Zudem werden einige in den letzten Jahren besonders intensiv befallene Bereiche wie Stadtpark-Nordteil, Marktplatzbereich Herzogin-Elisabeth-Straße, Freie Schule, IGS Franz`sches Feld sowie GS Schunteraue bei geeigneten Wetterbedingungen in der ersten Maihälfte vorbeugend behandelt. Dabei werden Nematoden (Fadenwürmer) in die Kronen der Eichen eingeblasen. Diese werden von den EPS-Larven aufgenommen und lassen diese absterben, bevor sich die schädlichen Brennhaare ausbilden können. Die Nematoden sind als Nützlinge klassifiziert, wirken artenspezifisch und sind für den Menschen unschädlich.

Fälle sollen gemeldet werden


Verdachtsfälle oder Befunde können der Stadt Braunschweig unter 0531/470-1 oder 0531/115 bzw. per E-Mail an buergertelefon@braunschweig.de gemeldet werden. Es wird gebeten, nur befallene Eichen zu melden, da der Eichenprozessionsspinner ausschließlich diese befällt und keine anderen Gehölze nutzt. Oftmals wird er mit den harmlosen Raupen der Gespinstmotte verwechselt, die jedoch keine einzelnen Nester bauen, sondern die gesamte Pflanze einweben.