Braunschweig. Bis Ende des Jahres werden rund 75 Prozent der Haushalte und Unternehmen in Braunschweig mit einem Glasfaserzugang versorgt sein. Die restlichen Adressen verteilen sich auf etwa 25 Siedlungen in verschiedenen Stadtteilen. Wenn man die Versorgung über Kupferkabel mit Bandbreiten von über 50 Mbit/s berücksichtigt, liegt der Versorgungsgrad mit schnellem Internet in Braunschweig bei 97 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Sachstandsbericht zum Breitbandausbau, den die Verwaltung jetzt dem Rat und den Stadtbezirksräten vorgelegt hat. Dies teilt die Stadt mit.
"Nach Jahren des zügigen Glasfaserausbaus", so berichtet Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa, "ist dennoch ein deutlicher und spürbarer Rückgang der Ausbauaktivitäten auch in Braunschweig zu erkennen." Grund dafür sind die verfügbaren Investitionsmittel bei den Telekommunikationsunternehmen (TKU), auf die sich die Veränderungen auf dem Zinsmarkt ab Mitte 2022 ausgewirkt haben.
Inflation und mangelnde Tiefbaukapazitäten erschweren die Situation außerdem. Unabhängig davon steht die Breitbandkoordinierung der Stadt Braunschweig weiterhin intensiv mit den TKU in Gesprächen, um sie für einen eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau ohne öffentliche Förderung zu gewinnen. Leppa weiter: "Der für die TKU kostenintensive Ausbau kann allerdings nur refinanziert werden, wenn über die Anlieger in den Ausbaugebieten tatsächlich Glasfaserverträge abgeschlossen werden." Die derzeitigen durchschnittlichen Buchungsraten liegen bundesweit zwischen 20 und 30 Prozent. In Braunschweig liegen sie in einigen Bereichen niedriger.
Hier geht der Ausbau weiter
Die Deutsche Telekom hat mittlerweile das Gebiet nördlich der Okerumflut bis zum Siegfriedviertel (Nordstadt II), das Kanzlerfeld, Mascherode und Querum mit Glasfaserinfrastruktur ausgebaut. Im Stadtteil Gliesmarode sollen die Hauptarbeiten zur Glasfaserverlegung bis Anfang 2025 fertiggestellt sein. Im Jahr 2025 plant die Telekom, die in diesem Jahr begonnenen Stadtteile Lindenberg, Rautheim und Riddagshausen abschließend auszubauen, ebenso wie in diversen Stadtteilen Einzelgebäude beziehungsweise Straßenzüge von Braunschweiger Wohnungswirtschaftsunternehmen. Für die kommenden Jahre ist ein Ausbau in den Stadtteilen Hondelage, Dibbesdorf, Volkmarode, Schapen, Kralenriede, Stöckheim, Leiferde und Broitzem sowie in der Innenstadt geplant. Die Deutsche Glasfaser plant, die Arbeiten zur Glasfaserverlegung in Lamme 2025 abzuschließen.
Bezüglich einer möglichen Glasfasererschließung in den Stadtteilen Harxbüttel, Thune, Wenden, Völkenrode, Watenbüttel, Veltenhof, Rühme sowie Bienrode, Bevenrode und Waggum befindet sich die Breitbandkoordinierung mit zwei TKU im engen Kontakt. Darüber hinaus prüfen drei weitere TKU den möglichen Ausbau in Stadtteilen, zu denen von den vorgenannten TKU noch keine Absichten erklärt wurden.
Noch bis Mitte 2026
Der von Bund, Land und Stadt geförderte und von der Verwaltung beauftragte "Weiße-Flecken-Ausbau", ein Projekt zur Verbesserung der Breitbandversorgung in unterversorgten Gebieten, hat Fortschritte gemacht. Die Telekom hat die meisten Trassenarbeiten in förderfähigen Gewerbegebieten abgeschlossen und diverse Hausanschlüsse errichtet. Trotz anfänglicher Zurückhaltung bei den Buchungen für kostenlose Hausanschlüsse, liegen nun etwa zwei Drittel der Hausanschlussaufträge für die rund 430 geförderten Adressen vor. Das Projekt soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2026 abgeschlossen werden.
Unter www.braunschweig.de/breitbandausbau informiert die Verwaltung zum gegenwärtigen Stand des Breitbandausbaus.
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