Braunschweig. Das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig freut sich über eine besondere Neuerwerbung: Ein seltener Probedruck zu Francisco de Goyas „Los Disparates“ konnte durch Mittel des Freundeskreises des Herzog Anton Ulrich-Museums in die Sammlung aufgenommen werden. Ab sofort bereichert er auch die aktuelle Sonderausstellung „Goya. Im Labyrinth der Unvernunft – Der Zyklus Los Disparates“, die noch bis zum 4. August 2024 zu sehen ist. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Museums hervor.
Während der Vorbereitungen für die Sonderausstellung entdeckte Prof. Dr. Thomas Döring, Ausstellungskurator und Leiter des Kupferstichkabinetts, bei dem Besuch einer Pariser Kunstmesse den besonders seltenen Probedruck. Er stellt eine wertvolle Ergänzung der Zeit zwischen Goyas Beendigung seiner Arbeit an den Druckplatten um 1824 (als er für die letzten vier Jahre seines Lebens nach Bordeaux ins Exil ging) und der ersten Druckausgabe von 1864 dar. Auf einzigartige Weise veranschaulicht er Goyas graphische Konzeption und seinen freien Umgang mit der Aquatinta-Technik.
Sammlung erweitert
Galt die Goya-Sammlung im Herzog Anton Ulrich-Museum bisher bereits als eine der umfangreichsten und qualitativ hochwertigsten in Deutschland, bedeutet die Neuerwerbung einen weiteren Schritt hin zu einer Referenzsammlung, in der anhand unterschiedlicher Druckqualitäten ein tiefergehendes Verständnis von Goyas Kunst und seiner zeitlosen Relevanz gewonnen werden kann.
Der Probedruck stammt aus einer renommierten Privatsammlung in den USA und wurde 2014 beim Auktionshaus Christie’s in New York versteigert. Er ergänzt den bereits im Museum vorhandenen frühen Probedruck zu den „Disparates“, der durch die Initiative von Christian von Heusinger (1928–2023), ehemaliger Leiter des Kupferstichkabinettes, in den 1980er Jahren für das Museum gewonnen werden konnte – ebenso wie alle vier Radierzyklen Goyas in den jeweils ersten Ausgaben.
Daten und Fakten zum Werk
Francisco de Goya y Lucientes
Los Disparates, Nr. 11
Disparate pobre (Probedruck)
(Arme Torheit)
1815–1824 (Probedruck, 1854)
Radierung, Aquatinta, Kaltnadel, Grabstichel
HAUM, Inv. Nr. ZL 24/9798
Erworben mit Mitteln des Freundeskreises des Herzog Anton Ulrich-Museums e. V.
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