Großes Bedauern um Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig

In der Theaterlandschaft wird sich nun einiges ändern. Dagmar Schlingmann habe große Verdienste erworben.

Dagmar Schlingmann hört als Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig auf.
Dagmar Schlingmann hört als Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig auf. | Foto: Staatstheater Braunschweig/ Andreas Rudolph

Braunschweig. Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig seit 2017, wird ihre Intendanz aus privaten Gründen im Sommer 2025 auf eigenen Wunsch beenden. Dies teilt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur am heutigen Mittwoch mit.



Die darauffolgende Spielzeit 2025/26 wird Dagmar Schlingmann programmatisch wie gewohnt mit ihrem Leitungsteam planen, bevor im Sommer 2026 eine neue Intendanz beginnt. Während dieser Übergangssaison wird das Fünfspartenhaus von den Spartenleitungen – Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Junges! und Konzert – künstlerisch eigenverantwortlich geführt werden. Die leitende Koordination übernimmt Ellen Brüwer, Schlingmanns langjährige persönliche Referentin.

Dagmar Schlingmann: "Bis zum Sommer 2025 werde ich meine Arbeit für das Staatstheater Braunschweig mit ganzer Kraft und aus vollem Herzen fortsetzen. Ich liebe meinen Beruf und der Abschied fällt mir schwer. Aber ich bin auch glücklich, dass ich über so viele Jahre die Theaterlandschaft mitgestalten durfte. Ich danke Minister Falko Mohrs sehr für die offenen, konstruktiven Gespräche. Die Interimsspielzeit bietet meinen Mitarbeiter:innen mehr Planungssicherheit und der neuen Intendanz ausreichend Vorlauf."

Viel Positives


Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur: "Ich finde es sehr schade, dass Dagmar Schlingmann das Staatstheater Braunschweig verlassen wird, denn sie hat als Generalintendantin große Verdienste erworben. Sie hat mit ihrem Team das Theater durch die herausfordernde Zeit der Pandemie geführt und mit vielen Aktivitäten dafür gesorgt, dass das Theater in der Mitte der Stadtgesellschaft verankert bleibt. Sie hat als Regisseurin viele beeindruckende Inszenierungen auf die Bühne gebracht und sich zugleich als Managerin sehr erfolgreich um die inneren Prozesse des Theaters gekümmert. Ich bin Dagmar Schlingmann sehr dankbar, dass sie durch ein rechtzeitiges und transparentes Vorgehen einen guten Übergang auf ihre Nachfolge ab der Spielzeit 2026/2027 ermöglicht."

Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig: "Ich bedaure sehr, dass Dagmar Schlingmann ihre Intendanz verkürzen wird. Gleichwohl ist das eine Entscheidung, die zu respektieren ist. Dagmar Schlingmann zeigt in ihren Inszenierungen ihre eigene, unverkennbare Handschrift, die fehlen wird, wenn sie das Haus 2025 verlässt. Sie hat das Staatstheater und die Kultur in unserer Stadt schon jetzt geprägt, und hat in der Corona-Zeit mit viel Engagement und Kreativität unermüdlich daran gearbeitet, dass Theater und Kultur in Braunschweig stattfinden konnten. Dafür bin ich dankbar. Zugleich freue ich mich auf die kommenden Jahre und sicher noch viele an- und aufregende Theatererlebnisse!"

Ihre Arbeit in Braunschweig


Dagmar Schlingmann ist seit 2017 Generalintendantin am Staatstheater Braunschweig, nach Stationen als Schauspieldirektorin in Linz (1998-2001) und nach Intendanzen in Konstanz (2001-06) und Saarbrücken (2006-17). Unter ihrer Leitung wurde das Fünfspartenhaus 2019 mit dem Martin-Linzer-Theaterpreis der Zeitschrift Theater der Zeit ausgezeichnet, 2023 wurde es in der Saisonbilanz der Fachzeitschrift "Die deutsche Bühne" zweimal für seine "Gesamtleistung" und zweimal für "spartenübergreifende Formate" gewürdigt. Ihr Theaterschaffen zeichnet nicht nur die konstante Auseinandersetzung mit den relevanten Themen der Gegenwart aus, sondern gerade die intensive Suche nach dem adäquaten theatralischen Ausdruck sowie die Lust am Denken in komplexen Zusammenhängen.

Als Regisseurin hat sie zuletzt die vielbeachtete spartenübergreifende »Götterdämmerung« von Richard Wagner 2023 im Regiekollektiv mit Beatrice Müller, Isabel Ostermann und Gregor Zöllig auf die Bühne gebracht. In der aktuellen Spielzeit hat sie die Schauspieleröffnung "Das mangelnde Licht" nach Nino Haratischwilis Roman inszeniert und wird 2024 bei der zeitgenössischen Oper "Koma" von Georg Friedrich Haas Regie führen.

Dagmar Schlingmann ist stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Nord im Deutschen Bühnenverein. 2017 wurde ihr der saarländische Verdienstorden verliehen.


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