Braunschweig. Zur Sitzung des Rates am 2. April beantragt die Grüne Ratsfraktion, dass die Verwaltung ein Förderprogramm für den Kauf von Lastenrädern erarbeiten soll. Ab dem 1. Januar 2020 solle es Gewerbetreibenden, Vereinen und Hausgemeinschaften möglich sein, für den Kauf eines Lastenrades einen Zuschuss von bis zu 1.000 Euro von der Stadt zu bekommen, so die Grünen.
Helge Böttcher, der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Ratsfraktion, sagt dazu: „Schon jetzt sieht man in Braunschweig immer häufiger Menschen, die mit Lastenrädern unterwegs sind. Für bestimmte Arten des Warentransports eignen sich moderne Lastenräder wirklich hervorragend, insbesondere auf kürzeren Strecken in der Braunschweiger Kernstadt. Gerade der Transport von Waren auf der sogenannten „letzten Meile“ ist für viele Logistikunternehmen und Lieferanten vor allem in den dicht bebauten Innenstädten ein großes Problem. Und auch in Braunschweig sind Lieferfahrzeuge oft ein Ärgernis, insbesondere wenn sie unerlaubt auf Geh- oder Radwegen parken. Für den Transport von Waren in der Braunschweiger Kernstadt kann das Lastenrad durchaus eine wirtschaftlich interessante Alternative darstellen. Zumal das Fahrrad insbesondere auf kürzeren Strecken häufig das schnellere Verkehrsmittel ist. Wir wollen, dass die Lastenräder, die über das neue Programm gefördert werden sollen, auch tatsächlich intensiv genutzt werden. In einem ersten Schritt haben wir deshalb die Nutzergruppen eingeschränkt. Neben Vereinen, Verbänden, Wohnungsbaugesellschaften und Hausgemeinschaften wollen wir insbesondere Gewerbetreibenden den Kauf von Lastenrädern erleichtern. Somit haben wir die Hoffnung, dass das von uns angeregte Förderprogramm nicht nur ein Beitrag für eine klimafreundliche Verkehrspolitik ist, sondern auch einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung leisten kann.“
Beitrag zum Klimaschutz
Dr. Rainer Mühlnickel, Fraktionsvorsitzender sowie Mitglied im Planungs- und Umweltausschuss ergänzt: „Der Transport von Waren mit solchen Rädern hat aus unserer Sicht viele Vorteile: Er kann zu einer Verlagerung des Verkehrs führen und somit für mehr Klimaschutz sorgen. Er ist leise und verbraucht vergleichsweise wenig Platz. Andere Städte wie Berlin, Hannover, Münster oder Osnabrück haben diese Vorteile längst erkannt und bieten bereits ähnliche Förderprogramme an. Da gute Lastenräder in der Anschaffung recht teuer sind, können über ein städtisches Förderprogramm gute Anreize geschaffen werden, um Lastenräder in Braunschweig weiter zu etablieren. Jedes zusätzliche Lastenrad, das im Braunschweiger Stadtbild sichtbar genutzt wird, ist aus unserer Sicht zugleich ein guter Werbeträger für diese umwelt- und klimaschonende Möglichkeit, Lasten zu transportieren, und wird hoffentlich weitere Nachahmer*innen finden. Insofern kann ein solches Förderprogramm einen wichtigen Beitrag zu einer insgesamt umwelt- und klimafreundlicheren Verkehrspolitik leisten.“
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