Braunschweig. Die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig (BBB) begrüßt, dass es endlich ein externes Gutachten für die Ahornbäume auf der Jasperallee gibt. Das geht aus einer Pressemitteilung der Bürgerinitiative hervor.
„Bedauerlich, unfair und taktierend sei allerdings,“ beschwert sich Birgit Huvendiek von der BBB, „dass das Gutachten, das schon am 28. Juni 2018 fertiggestellt wurde, erst jetzt, unmittelbar vor der Bezirksratssitzung, veröffentlicht wird. „Wenn die Bürgerinnen und Bürger derart ausgebootet werden, braucht sich über Politikverdrossenheit niemand zu wundern“, fügt sie hinzu.
„Wir freuen uns, dass nun sieben Bäume gut oder sehr gut bewertet wurden. Im städtischen Baumkataster ist dies bei keinem einzigen Baum der Fall“, erklärt Baumschützerin Sabine Sambou. „67 der 86 Bäume wurden als erhaltenswert eingestuft. Nur drei sollten laut Baumgutachten gefällt werden; allerdings fehlen dafür die Begründungen.“
BBB weiter für den Erhalt
Die BBB spricht sich weiterhin für den Erhalt der 86 Ahorne aus, gemeinsam mit zirka 14.000 Bürgerinnen und Bürgern, die bis jetzt dafür unterschrieben haben.
„Warum soll in der Jasperallee nicht möglich sein, was die Stadt zum Beispiel in der Freyastraße praktiziert?“ fragt Baumschützer Edmund Schultz, „dort durften die Silberahorne riesig groß und alt und prächtig werden und es wurden auch kleine junge Bäume dazwischen gepflanzt“. Er ergänzt: „Die BBB plädiert außerdem für den Einsatz geeigneter moderner und baumschonender Verfahren zur Bodenlockerung und Vitalitätsverbesserung der Bäume.“
Die Verwaltung verweise auf schlechten, verdichteten Boden, der Bauschutt enthielte und ausgetauscht werden müsse. Dazu Sabine Sambou: „Niemand genau, wie es unter dem Mittelstreifen tatsächlich aussieht. Darum schlagen wir mehrere tiefe Probegrabungen in verschiedenen Baumlücken vor. Wenn das Ergebnis es zulässt, sollten in die entstandenen Löcher anschließend probehalber kleine junge Linden gesetzt werden. Zeit dafür wäre genug, denn egal, welches Modell schlussendlich umgesetzt wird, auf ein paar Jahre mehr kommt es dabei nicht an. Falls die Maßnahme erfolgreich ist, sollte dieses Verfahren auch auf die restlichen Baumlücken angewendet werden.“
Beschädigungen sollen ausgeschlossen werden
Viele Schäden an den alten Ahornen sind laut Gutachten durch Rasenmäher, durch Autos, durch Straßenbaumaßnahmen ohne ausreichenden Baumschutz und durch Streusalz entstanden. Solche Schäden sieht man leider auch in dem östlichen Teil der Allee. Die BBB wünscht sich, dass sichergestellt wird, dass solche Beschädigungen in Zukunft ausgeschlossen werden.
Außerdem schlägt sie vor - als erste Maßnahme für das historischen Ambiente - in die Baumlücke Nummer 60 vor dem Theater eine kleine junge Linde zu pflanzen.
Abschließend Birgit Huvendiek: „In den letzten Jahren sind in Braunschweig Tausende von Bäumen allein aufgrund von Wetterereignissen wie Sturm oder Trockenheit verloren gegangen. Die Dürreschäden dieses Jahres werden erst im nächsten Jahr vollständig zu erkennen sein. Daher wünschen wir uns, dass die durch den Erhalt der alten Ahorne eingesparten Haushaltsmittel ausschließlich für Nachpflanzungen von Bäumen im Stadtgebiet verwendet werden.“
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