Braunschweig. Die Gruppe MoVeBs mit Architekt Leonhard Pröttel stellte am heutigen Mittwoch ihren Entwurf zur Neugestaltung des Hagenmarkts vor. Ihrer Vorstellung nach soll der Hagenmarkt, einschließlich der Ecke an der Katharinenkirche, für den Braunschweiger Bürger wieder erlebbar werden.
Dabei sollen auch Naturfreunde voll auf ihre Kosten kommen, denn MoVeBs hat mehr Bäume eingeplant, als vor dem verheerenden Sturmtief Xavier am Hagenmarkt zu findenwaren. Generell ist in ihrem Entwurf mindestens genauso viel Grünfläche vorhanden, als es aktuell der Fall ist - „nur eben an anderen Stellen", wie Pröttel beschreibt. Vorgesehen ist es die neuen Bäume zudem nicht einfach in die Mitte des Platzes zu pflanzen sondern gezielt am Rand. Das soll den Bürgern die Möglichkeit bieten, sich am Grünauszuruhen, ein Kaffee zu trinken und das rege Geschehen in der Stadt zu beobachten - insbesondere die Mitte des Platzes. Denn dieser soll nach Vorstellung von MoVeBs der Hauptort für Aktivitäten sein. Leonhard Plötter dazu: „Wir wollen den Hagenmarkt als 'Grünen Platz' behalten, aber auch für andere Aktivitäten nutzbar machen. Unsere Idee ist es, den Platz wieder erlebbar zu machen, sodass sich Leute auch mal hinsetzen und einen Kaffe trinken können. Nicht so wie jetzt, wo die meisten einfach nur über den Hagenmarkt spazieren gehen."
Südlicher Bohlweg soll einspurig werden
Für den Straßenverkehr ist im Entwurf von MoVeBs ein moderater Rückbau der Straßen geplant. So soll unter anderem die Casparistraße zu einem "Shared Space" umfunktioniert werden. Das bedeutet, dass alle Verkehrsteilnehmer auf dieser Straße erlaubt sind, sich diese aber auf einer gemeinsamen Fläche befinden. Für Autofahrer herrsche dann wohl Schrittgeschwindigkeit. Allgemein wünscht sich Architekt Leonhard Pröttel bei derVerkehrsführung am Hagenmarkt eine klarere Linie. Helfen könnten demnach einspurige Straßen, damit Autofahrer genau einschätzen können, wo sie abbiegen und wo sie sich einzuordnen haben. Auch der Bohlweg soll daher noch vor der einspurigen Verkehrsführung auf Höhe des Rathauses auf lediglich eine Fahrbahn reduziert werden. „Dadurch, dass es im südlichen Bereich eh einspurig ist, macht es nördlich keinen Sinn. So kann sich der Verkehr rechtzeitig auf einen einspurigen Straßenverlauf einstellen."
Der Hagenmarkt nach dem verheerenden Sturm Anfang Oktober. Foto: Dontscheff
Vom Hagenmarkt an jeden Punkt Braunschweigs
Ein wichtiger Aspekt in der Ausarbeitung von MoVeBs war zudem das Stadtbahnausbaukonzept der Stadt Braunschweig. Im Zielnetz 2030 sei derzeit vorgesehen, dass sieben Linien im 15-Minuten-Takt am Hagenmarkt halten - also grob eine Bahn pro Minute. Laut Berechnung von MoVeBs käme dies ungefähr dem aktuellen Bahnverkehr an der Haltestelle „Schloss" gleich. Doch dem Hagenmarkt würde so eine ganz wichtige Rolle für Pendler zuteilwerden. Denn: Egal wo der Braunschweiger Bürger oder der Tourist hinmöchte, er braucht nur einmal am Hagenmarkt umzusteigen, um an jeden Punkt in Braunschweig zu kommen, betont Eike Sören Bolle, der den Entwurf mitentwickelt hat.
Pröttel und Bolle hoffen mit ihrem Vorschlag zum Hagenmarkt einen Teil zur regen Diskussion hinsichtlich der Umgestaltung beitragen zu können. Für sie ist es wichtig, dass letztlich alles in einem großen Kreis diskutiert wird und sinnvolle Vorschläge mit einfließen können.
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