Braunschweig. Der Haupteingang des Rathaus-Altbaus kann nicht barrierefrei umgestaltet werden. Das wurde in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag noch einmal betont. Anlass war ein Antrag der Fraktion Die Linke, die den barrierefreien Umbau von Rathaus und Gesundheitsamt thematisierte.
Bereits zum Haushalt 2013 wurde ein Antrag der Linksfraktion über den barrierefreien Umbau von Rathaus und Gesundheitsamt beschlossen. Dazu standen in 2013 und 2014 35.000 Euro für das Gesundheitsamt und 190.000 Euro für das Rathaus zur Verfügung. Davon seien aber über 100.000 Euro gar nicht für den barrierefreien Umbau verwendet worden, obwohl es nach wie vor keinen barrierefreien Zugang zum Rathaus-Altbau gebe. Dieser sei nur über den Umweg des Rathaus-Neubaus möglich. "Dass sie zuerst vom Haupteingang des Rathaus-Altbaus zum Eingang des Rathaus-Neubaus am Bohlweg gehen/fahren, um dann innerhalb des Rathauses diese Strecke wieder zurück zu legen halten wir für eine strukturelle Benachteiligung und zudem für unsinnig", so Die Linke.
Höhenunterschied zu groß
Doch ist ein barrierefreier Umbau einer der drei Zugänge am Haupteingang des Altbaus wohl nicht möglich. "Das wäre zwar wünschenswert, aber wir haben alle Varianten überprüft", beteuert Wilhelm Eckermann vom Fachbereich Gebäudemanagement. Außer dem Denkmalschutz stehe vor allem eine Sache dem Bau einer Rampe oder ähnlichem entgegen: Der Höhenunterschied sei zu groß.
Heinz Kaiser vom Behindertenbeirat der Stadt regte an, die Hinweise auf den barrierefreien Zugang im Rathaus-Neubau zu verbessern, möglichst mit beleuchteten Schildern auf dem Weg dorthin. Auch hörunterstützende Maßnahmen am Eingang fehlten.
Über einen roten Knopf können Rollstuhlfahrer mit dem Pförtner im Rathaus Kontakt aufnehmen. Foto: Dontscheff
Gesundheitsamt: Warten auf Gesamtkonzept
Noch größer sei laut Antrag der Linken das Problem im Gesundheitsamt, wo es überhaupt keine barrierefreie Zugangsmöglichkeit gebe beziehungsweise der vorhandene Fahrstuhl nicht funktionsfähig sei. Hier erklärteWilhelm Eckermann, dass der Fahrstuhl nicht zu reparieren sei. Da das Gebäude aber insgesamt einen erheblichen Sanierungsstau aufweise, wolle man das Thema Barrierefreiheit in die grundsätzliche Planung mit einfließen lassen.
Dr. Burkhard Wiegel vom Behindertenbeirat zweifelte dagegen daran, dass man mit Maßnahmen bis zu einem Gesamtkonzept warten solle. Dieses stehe schon lange an, falle aber immer wieder hinten runter. Die nötigsten Maßnahmen wie eine automatische Tür sollte man schnellstmöglich angehen.
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