Hausärztinnen gründen Forum in Braunschweig

Hausärztinnen in Niedersachsen sollen sich besser vernetzen und für eine deutlichere Sichtbarkeit in den Regionen sorgen.

Die Mitglieder des neuen Forums Hausärztinnen in Braunschweig setzen sich gemeinsam mit dem Forum aus Niedersachsen für eine stärkere Vernetzung von Hausärztinnen und Studentinnen ein.
Die Mitglieder des neuen Forums Hausärztinnen in Braunschweig setzen sich gemeinsam mit dem Forum aus Niedersachsen für eine stärkere Vernetzung von Hausärztinnen und Studentinnen ein. | Foto: Deutscher Hausärzteverband

Braunschweig/Hannover. 25 Allgemeinmedizinerinnen des Landesverbandes Braunschweig des Deutschen Hausärzteverbandes haben am vergangenen Freitag ein Forum für Hausärztinnen gegründet. Gemeinsam mit dem Forum aus Niedersachsen setze sich das Forum in Braunschweig für eine stärkere Vernetzung von Hausärztinnen und Studentinnen ein. Darüber informieren der Deutsche Hausärzteverband Landesverband Braunschweig e.V. und Landesverband Niedersachsen e.V.


Mit Kolleginnen aus dem benachbarten und befreundeten Landesverband Niedersachsen, die bereits im August ein eigenes Forum ins Leben gerufen haben, habe bereits eine erste gemeinsame Sitzung im Ärztehaus Braunschweig stattgefunden. Dr. Kristina Spöhrer, Sprecherin des niedersächsischen Forums, habe den neuen Vorstand des Nachbarverbandes beglückwünschte und hoffe, „dass sich die Hausärztinnen in Niedersachsen nun landesweit noch besser vernetzen und somit für eine deutlichere Sichtbarkeit in den Regionen sorgen.“ Eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame Sitzungen seien deshalb auch mit dem Hausärztinnen-Forum Hamburg geplant. „Unser gemeinsames Ziel ist es, unsere Erfahrungen auszutauschen, Vernetzung bis in die Regionen hinein zu fördern und die Repräsentanz von Frauen in der Öffentlichkeit, in den medizinischen Verbänden und berufspolitischen Gremien in unseren Landesverbänden zu verbessern“, sagte
Dr. Ilka Aden, die Sprecherin des neugegründeten Braunschweiger Forums und zugleich stellvertretende Vorsitzende des Hausärzte-Landesverbands Braunschweig.

Austausch, Vernetzung, Repräsentanz


Die Gründungsmitglieder wollen nun engagierte Ärztinnen und Studentinnen zusammenbringen, die spezifischen Herausforderungen von Hausärztinnen in eigener Praxis thematisieren und ihre Interessen nach außen vertreten. Außer Dr. Aden seien Dr. Annette Langhorst (stellvertretende Sprecherin), Dr. Christine Rose (Schriftführerin), Dr. Claudia Delgado und Meike Pahari (Beisitzerinnen) in den Vorstand des Hausärztinnen-Forums gewählt worden.

Aggressionen in der Hausarztpraxis


Ein Thema, das bei der Auftaktveranstaltung bei allen Forenmitgliedern für großes Interesse gesorgt habe: Aggressionen in der Hausarztpraxis. Die stellvertretende Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Marion Charlotte Renneberg, selbst Hausärztin, habe dazu in ihrem Vortrag berichtet, dass rund 90 Prozent aller Ärzte schon einmal Erfahrung damit in den Praxen gemacht hätten. Sie habe die Teilnehmerinnen dazu aufgerufen, sich die möglichen Gefahren in der Praxis und auch bei Hausbesuchen bewusst zu machen und sich deeskalierende Techniken anzueignen, um sich zu schützen. Es sei ein reger Erfahrungsaustausch der Teilnehmerinnen gefolgt. Gewalt schließe die ganze Bandbreite von verbalen Auseinandersetzungen über die mangelnde Akzeptanz von Grenzen der Ärztinnen bis hin zu angedrohten oder tatsächlichen Verletzungen ein.