HEH: Chefarzt der Orthopädie blickt auf 20 Jahre zurück

Professor Dr. Karl-Dieter Heller ist seit zwei Jahrzehnten zuständig für die Orthopädie am HEH: Zeit zurückzublicken.

Geschäftsführerin Monika Skiba gratuliert Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller zum 20-jährigen Dienstjubiläum.
Geschäftsführerin Monika Skiba gratuliert Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller zum 20-jährigen Dienstjubiläum. | Foto: HEH

Braunschweig. Sein Name sei vielen Menschen weit über die Region Braunschweig hinaus ein Begriff. Dies sei nicht verwunderlich, denn Professor Dr. Karl-Dieter Heller führt seit 20 Jahren als Chefarzt die Orthopädische Klinik in der Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital. Innerhalb dieser zwei Jahrzehnte hat der Mediziner viele Veränderungen im HEH initiiert. „Damals war dies die alleinige Orthopädie zwischen Hannover und Magdeburg“, erinnert sich Professor Heller. „Ich habe 2000 eine intakte und gut funktionierende Klinik mit der Herausforderung und Zielsetzung übernommen, diese zukunftssicher zu machen.“ Dass ihm das gelungen ist, stehe außer Frage, wie das Krankenhaus in einer Pressemitteilung berichtet: Die Orthopädische Klinik Braunschweig gelte heute als eine der größten Fachkliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie in Deutschland.


Der Handwerker unter den Ärzten


„Mein Beruf – das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie – versetzt mich noch immer jeden Tag in Begeisterung“, sagt Professor Heller und gerät regelrecht ins Schwärmen. „Ich hatte schon immer eine Vorliebe fürs Handwerk und Chirurgen sind die Handwerker unter den Ärzten. Mir war schnell klar, dass es nur die Orthopädie sein konnte. Seither darf ich jeden Tag handwerklich arbeiten, basteln und es macht Spaß, sich auch mal schwierigeren Aufgaben zu widmen. Ich sehe noch während der OP das Ergebnis meines Tuns sowie direkt im Anschluss auf Station eine unglaublich hohe Anzahl an zufriedenen Patienten. Das begeistert mich jeden Tag. Und deswegen ist es für mich auch so wichtig, operativ tätig zu sein, was ich natürlich hochfrequent mache.“ In den letzten 20 Jahren hat Professor Heller zwischen 8.000 und 9.000 Endoprothesen implantiert und rund 18.000 Operationen selbst durchgeführt. Seine steten Begleiter: Fingerspitzengefühl, um ordentlich zu arbeiten, und Menschenkenntnis, um zu wissen, wie er auch mal nicht behandele und was er mal lieber nicht mache.


„Nur wer sich engagiert, kann etwas bewegen“


Zudem ist der 58-Jährige seit vielen Jahren in der Berufspolitik aktiv – aktuell unter anderem als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik, Pastpräsident der Deutschen Hüftgesellschaft, Beiratsmitglied der Deutschen Kniegesellschaft sowie als Vorstandsmitglied in der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Professor Heller war zudem über viele Jahre als Vorsitzender aktiv in der Vereinigung Leitender Orthopäden und Unfallchirurgen sowie als Vizepräsident des Berufsverbandes der Orthopäden und Unfallchirurgen Deutschlands. „Ich habe früh bemerkt, dass uns zum Teil Personen vertreten, die nicht von unserem Fach sind“, begründet Professor Heller sein berufspolitisches Engagement. Um die Orthopädie im eigenen Land und damit auch die eigene Klinik optimal aufzustellen, sei es wichtig, sich zu engagieren, so der Mediziner weiter. Es bekümmere ihn zu sehen, dass viele Kolleginnen und Kollegen dazu nicht bereit seien, aber erwarten, dass alles gut laufe. „Und das kann man nicht. Nur wer sich engagiert, kann etwas bewegen“, so Professor Heller.

Auch sein Engagement als orthopädischer Landesarzt für Körperbehinderte in Niedersachsen und die Tätigkeit im Beirat des Braunschweiger Vereins zur Förderung körperbehinderter Kinder nahm bereits in frühen Berufsjahren seinen Anfang. „In einem Fach, wo die Behinderung verhältnismäßig häufig vorkommt, möchte ich mich natürlich auch um diese Menschen kümmern. So habe ich in Aachen über viele Jahre alle geistig- und körperbehinderten Schulen betreut“, erzählt der gebürtige Rheinländer. „Mit der Zeit habe ich jedoch lernen müssen, dass dies mit dem relativ „stressigen“ Alltag nicht zufriedenstellend gelingt, da man für Kinderorthopädie Zeit braucht. Aus diesem Grund haben wir im HEH die Sektion Kinderorthopädie gegründet.“

Spezialfelder diversifizieren


In seiner Funktion als Ärztlicher Direktor, die er seit diesem Jahr innehat, möchte er jede weitere Form von Spezialisierung weiter vorantreiben. „Wir sind ein sehr kleines Haus, das allein aufgrund seiner Größe gefährdet ist und eigentlich nur überleben kann, weil wir außergewöhnliche Bereiche haben, wie die Orthopädie und Adipositaschirurgie. Diese gilt es, auszubauen, Lücken zu identifizieren und unsere Spezialfelder weiter zu diversifizieren.“ In der Orthopädie hat Professor Heller dies bereits umgesetzt. Der Chefarzt und sein 40-köpfiges Ärzteteam versorgen ihre Patienten mit Spezialisierungen in den Sektionen Wirbelsäulenorthopädie, Kinderorthopädie, Rheumatologie, Unfallchirurgie, Sportmedizin und Fuß- und Sprunggelenkchirurgie individuell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet. „Das HEH im Allgemeinen aber die Orthopädische Klinik Braunschweig im Besonderen für die Zukunft zu rüsten, gelingt uns nur, indem wir junge Kollegen motivieren und ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen – beispielsweise fachlicher Art als Sektionsleitung – sowie langfristig neue Wege zu gehen und das ambulante Potential zu nutzen.“