HEH setzt neues Roboter-OP-System ein

Ob ein Eingriff mit dem "Da Vinci"-Roboter infrage kommt, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild der Patienten ab.

Der "Da Vinci"-Roboter wird künftig von der Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital eingesetzt.
Der "Da Vinci"-Roboter wird künftig von der Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital eingesetzt. | Foto: Nikolas Bollenbach

Braunschweig. Die chirurgische Klinik der Stiftung Herzogin Elisabeth Hospital (HEH) wird künftig bei minimalinvasiven Operationen an Magen und Darm auf das System "Da Vinci" zurückgreifen. Mithilfe des Roboters sei eine deutlich geringere und präzisere Schnittführung möglich, teilte die Klinik am heutigen Mittwoch mit. "Von seiner präzisen Technik profitieren zunächst vor allem Patienten, bei denen komplexe Tumor-, Darm- und Enddarmoperationen erforderlich sind", sagte Klinikleiter Hinrich Köhler.


Die Eingriffe erfolgen seit vielen Jahren mit der sogenannten Schlüsselloch-Technik. Das heißt, dass der Chirurg über mehrere kleine Schnitte Operationsinstrumente und eine Kamera in den Bauchraum einführt. Bei "Da Vinci" übernehmen dieses Vorgehen vier Roboterarme, die mit ihren vielen Gelenken die feinen Bewegungen des Operateurs besonders präzise und schonend umsetzen. "Da die Schnitte, die zur Einführung der dreidimensional beweglichen Instrumente erforderlich sind, so klein bleiben, sind weniger Blutverlust, eine bessere Schonung der Strukturen im OP-Feld und damit einhergehend weniger Komplikationen die positiven Folgen für unsere Patienten", sagte Nikolas Bollenbach, leitender Oberarzt der Klinik. Weiterhin profitierten sie von einer schnelleren Wundheilung, einer geringeren Narkotisierung, weniger Schmerzen und einem kürzeren Krankenhausaufenthalt.

Krankheitsbild entscheidet über Einsatz


Ob ein minimalinvasiver Eingriff mit dem "Da Vinci"-Roboter infrage kommt, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild der Patienten ab. Wenn es eingesetzt wird, gibt es auch Vorteile für den Chirurgen. Sehr lange, komplexe Operationen können dabei ergonomischer gestaltet werden. Der Operateur sitzt bei seiner Tätigkeit an einer Konsole und steuert von dort aus die Instrumente, statt über Stunden in gebeugter Haltung am OP-Tisch zu stehen. Zudem übertrifft der Bewegungswinkel der vier Roboterarme den der menschlichen Hand. Ergänzend leuchtet eine Kamera den OP-Bereich vollständig aus und stellt 3D-Bilder zehnfach vergrößert auf einem Bildschirm dar.


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