Braunschweig. Im Staatlichen Naturhistorischen Museum hat die Vogelwoche II begonnen. Nachdem im letzten Jahr der älteste Vogel Niedersachsens präsentiert wurde – ein 3 Millionen Jahre alter und noch unbeschriebener Singvogel – zieht nun vom 22. bis 26. Februar der Urvogel Archaeopteryx in den Vogelsaal ein.
In Zusammenarbeit mit dem Museum Solnhofen und dem Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe werden erstmals gleich zwei der wenigen bekannten Originale dieser weltweit bedeutenden "Ikone der Paläontologie" in Niedersachsen ausgestellt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Es begann mit einem Aufsatz
Warum in Niedersachsen? Dies hat auch eine historische Relevanz: Im Jahre 1863 veröffentlichte Friedrich Ernst Witte (1803 – 1872) – Obergerichtsrat und Richter sowie leidenschaftlicher Fossiliensammler in Hannover einen kurzen Aufsatz zum ersten Skelettfund von Archaeopteryx, den er aus eigener Anschauung kannte. In diesem vertrat er, entgegen anderer wissenschaftlicher Meinungen, vehement die Auffassung, dass es sich beim ersten Skelettfund um einen (Ur)vogel handele. Es nutzte allerdings nichts, das Stück konnte nicht in Deutschland gehalten werden und wurde seiner Zeit an das heutige Natural History Museum in London verkauft, wo es seitdem ein Prunkstück der dortigen Ausstellungen darstellt.
Darüber hinaus gilt Archaeopteryx seit seiner Entdeckung in den lithographischen Plattenkalken Bayerns (1861) weiterhin als wichtiger Beleg für die Evolutionstheorie Charles Darwins. Innerhalb der letzten 30 Jahre sind eine Vielzahl von Fossilien urtümlicher Vögel und vogelähnlicher Dinosaurier entdeckt worden, vor allem in China. Die bayerischen Funde stellen als vermittelndes Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln noch immer den erdgeschichtlich frühesten Beleg für Wirbeltierfedern dar.
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