Braunschweig. Die voraussichtlichen Standorte für die Unterbringung der Flüchtlinge stehen fest: an 16 Standpunkten sollen ab dem kommenden Jahr dezentral Menschen im Anerkennungsverfahren untergebracht werden. Nachdem bekannt wurde, dass die Stadt Braunschweig etwa 1000 Asylbewerber dauerhaft aufnehmen soll, hatte die Stadtverwaltung ein Konzept entwickelt. Bis zu 100 Menschen sind laut dieses Konzeptes pro Wohneinheit vorgesehen. Die ersten Wohnanlagen könnten innerhalb der nächsten sechs Monate stehen. Das gesamte Konzept muss jedoch zuerst noch am 21. Dezember vom Rat der Stadt genehmigt werden.
In jedem dieser Standorte sollen bis zu 100 Flüchtlinge untergebracht werden – Ausnahme könnte das ehemalige Kreiswehrersatzamt sein, das voraussichtlich als Verteilerstelle dienen soll. Bei einer Zuweisung von 1000 Flüchtlingen geht die Stadt von einer Belastung von rund 80 Millionen Euro für den Haushalt aus. Eine partielle Kostenerstattung würde laut der Stadtverwaltung erst in zwei Jahren erfolgen. Oberbürgermeister Ulrich Markurth betonte aber schon am Vormittag im Gespräch mit regionalBraunschweig.de, dass man noch keine exakten und endgültigen Zahlen nennen könne, da sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge nun mal nicht genau vorherbestimmen ließe. Es sei eine große Herausforderung, der man sich stellen müsse. "Wir uns können uns der Aufgabe, vor die wir gestellt werden, nicht verweigern, sondern müssen sie anpacken", so Markurth.
Folgende Standorte sind vorgesehen
So könnten die Leichtbauhäuser aussehen. (Beispiel-Bild aus Bremen). Foto: Stadt Braunschweig
Es sei eine große Herausforderung, der man sich stellen müsse. Folgende Orte wurden ausgewählt: Bienrode, Im großen Moor, Gartenstadt, Elzweg, Gliesmarode, Hungerkamp, Hondelage, Ackerweg, Lamme, Bruchstieg, Melverode, Glogaustraße, Ölper, Biberweg, ehemalige Schule, Östliches Ringgebiet, ehemaliges Kreiswehrersatzamt, Rautheim, Braunschweiger Straße, Rühme, Flachsrottenweg, Rüningen, Unterstraße, Siegfriedviertel, Beethovenstraße, Stöckheim, Mascherorder Weg, TU, Mendelssohnstraße, Volkmarode, Ziegelwiese-Ost, Watenbüttel, Celler Heerstraße. Die Unterbringung soll dann überwiegend in Häusern in Leichtbauweise erfolgen. An den Standorten Östliches Ringgebiet und Ölper könnten eventuell die bereits bestehende Gebäude – Kreiswehrersatzamt und ehemalige Schule – genutzt werden.
3-Phasen-Konzept
Oberbürgermeister Ulrich Markurth (r.) erläuterte das Standortkonzept. Foto: Sina Rühland
Für den Fall, dass die Stadt Braunschweig innerhalb kürzester Zeit Menschen aufnehmen muss, hat die Verwaltung ein Konzept erarbeitet. Dieses sieht drei Phasen vor: kommen die Menschen in Braunschweig an, gehen dem in der Regel zwei Tage voraus. Um die Menschen schnell und unkompliziert unterbringen zu können, hat die Stadt im ersten Schritt die Unterbringung in den Turnhallen vorgesehen. So sollen vorerst die Sporthallen Naumburgstraße, Watenbüttel und Moselstraße als Erstaufnahme dienen. Begründet sind diese Standorte mit den Gegebenheiten wie vorhandenen Toiletten. Im zweiten Schritt sollen die Menschen dann in die Wohneinheiten umziehen. Sie könnten in etwas so aussehen, wie das Beispiel aus Bremen zeigt. Je nach Standortgröße könnten dort 50 bis 110 Menschen ihren Raum finden. Wenn das Anerkennungsverfahren dann nach einigen Monaten abgeschlossen ist, haben die Menschen frei Wohnortwahl und dürfen sich somit ihren Lebensort selber bestimmen.
Informationen zu den genauen Standorten
Bevor die genauen Standorte ins Netz gehen, lädt die Stadtverwaltung zu einem Informationsabend sämtliche interessierte Bürger in die VW-Halle ein. Oberbürgermeister Markurth sowie Stadträte und Polizei wollen am kommenden Montag, 30. November, um 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) über die aktuelle Situation informieren.
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