Braunschweig. Das Projekt „Co-Adapted Braunschweig (COABS)“ ruft bis zum 27. März Bürger dazu auf, Orte zur Abkühlung an heißen Tagen auf einer Kühlen-Orte-Karte digital einzutragen. Im städtischen Beteiligungsportal „Mitreden“ können öffentlich zugängliche Orte wie Grünflächen, beschattete Sitzbänke, schattige Wege, erfrischende Trinkbrunnen, Wasserspiele, Schwimm- und Bademöglichkeiten oder auch kühle Innenräume eingetragen werden. Dies teilt die Stadt mit.
Die Ergebnisse der Beteiligung werden im Anschluss aufbereitet und zur Bürgerinformation im Internet bereitgestellt. Mit einem Blick auf die Kühle-Orte-Karte können alle leicht ersehen, wo sie in Phasen sommerlicher Hitze schnell Abkühlung, Erfrischung und Erholung finden.
Gesundheitsrisiken durch Wärmebelastung
Bedingt durch den Klimawandel würden Extremwetterereignisse wie zum Beispiel Hitzeperioden zunehmen. Insbesondere die Stadtbevölkerung sei davon negativ betroffen. Großstädte wie Braunschweig sind stark verdichtet und kompakt gebaut und weisen eine hohe Bevölkerungsdichte auf. Aufgrund der hohen Versiegelung heizen sich die Städte an heißen Sommertagen deutlich stärker auf als das Umland und kühlen nachts kaum noch ab. Die zunehmende Wärmebelastung könne zu erheblichen Gesundheitsrisiken für große Teile der Bevölkerung führen. Insbesondere für sensitive Menschen wie Kinder, Jugendliche, vorerkrankte, ältere oder wohnungslose Menschen birgt die Hitze eine große Gefahr.
„Die Klimaerwärmung ist schon heute in Braunschweig messbar und deutlich spürbar. Für die nahe Zukunft ist abzusehen, dass sich die Auswirkungen des Klimawandels in Braunschweig noch verschärfen werden. Entsprechend ist Klimafolgenanpassung längst eine sehr wichtige Querschnittsaufgabe in der Stadtentwicklung geworden“, betont Thomas Gekeler, Leiter des Fachbereichs Umwelt.
„Vor allem mit Blick auf den zunehmenden Hitzestress und daraus entstehenden gesundheitlichen Risiken für die Stadtbevölkerung ist es wichtig zu informieren, wie sich die Menschen vor Hitze und sommerlicher Überwärmung schützen können“, ergänzt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Dr. Christina Rentzsch. „Die Kühle-Orte-Karte ist eine leicht verständliche Informationsgrundlage über Erholungs- und Abkühlungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum der Stadt.“
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Das Verbundprojekt Co-Adapted Braunschweig (COABS) von Stadt und Technischer Universität Braunschweig hatte Ende 2024 in seinem zweiten Projektreport erarbeitete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen veröffentlicht, die geeignet sind Klimafolgen zu reduzieren und zu einer Verbesserung der Aufenthalts- und Lebensqualität in Braunschweig beizutragen. Darin wurde unter anderem auch die Erstellung einer Kühlen-Orte-Karte empfohlen.
Um eine möglichst vollständige und umfangreiche Karte zu erstellen, sind nun die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre eigenen Erfahrungen und kühlen Lieblingsorte einzubringen. Auch die Verfügbarkeit von öffentlichen Toiletten ist bei erhöhter Flüssigkeitszufuhr wichtig. Außerdem lassen sich kühle Innenräume wie Museen, Bibliotheken und sonstige Orte zur Abkühlung ergänzen.
Noch bis 27. März eintragen
Vom 6. bis 27. März können diese kühlen Orte direkt auf einer digitalen Karte von Braunschweig ausgewählt oder per Adresse gesucht und hinzugefügt werden. Dies ist auch ohne vorherige Registrierung im Beteiligungsportal Mitreden möglich. Die einzige Voraussetzung ist, dass die Orte öffentlich zugänglich sind. Angaben zu eventuellen Öffnungszeiten oder zur Barrierefreiheit können die Karte ergänzen.
Den Kühle-Orte Kartendialog inklusive weiterer Informationen finden Sie unter diesem Link. Für Rückfragen bittet die Stadt Braunschweig um Kontaktaufnahme unter klimaanpassung@braunschweig.de oder per Telefon 0531/470-6338.