Hilferuf aus der Bahnhofsmission: Dringend neue Helfer gesucht!

Es droht eine Einschränkung des Angebots. Die Öffnungszeiten mussten bereits begrenzt werden.

Ayca Aytekin, Dr. Marcus Kröckel (Caritasverband Braunschweig) , Pierre Wedler, Meike Feuge und Ekke Seifert (Diakonie im Braunschweiger Land).
Ayca Aytekin, Dr. Marcus Kröckel (Caritasverband Braunschweig) , Pierre Wedler, Meike Feuge und Ekke Seifert (Diakonie im Braunschweiger Land). | Foto: Caritasverband Braunschweig e.V.

Braunschweig. Gemeinsam mit der Diakonie im Braunschweiger Land betreibt der Caritasverband Braunschweig die Bahnhofsmission in der Löwenstadt. Nach der Corona-Zwangspause für ehrenamtliche Hilfe braucht die Einrichtung dringend Unterstützung. Es droht eine Einschränkung des Angebots. Darüber informiert der Caritasverband Braunschweig e.V. in einer Pressemitteilung.



Gegründet wurde die Bahnhofsmission durch die Diakonie vor über 100 Jahren. Die Bahnhofsmission hilft jedem: Sofort, ohne Anmeldung, ohne Voraussetzungen erfüllen zu müssen und gratis – ob ein warmes Essen, ein offenes Ohr oder Hilfe beim Umsteigen, die Palette ist vielfältig. Nicht nur im Winter, wenn Menschen einen Platz zum Aufwärmen suchen, ist die Bahnhofsmission ein fester Anlaufpunkt für viele Menschen in der Löwenstadt, denen es nicht so gut geht, die vielschichtige Probleme haben. „Bis zu 8.000 Kontakte im Jahr verzeichnet das Team zu den unterschiedlichsten Menschen“, weiß Caritas-Vorstand Dr. Marcus Kröckel zu berichten.

Neue Helfer nur schwer zu bekommen


In der Vergangenheit konnten sich Caritas und Diakonie dabei oft auf die Hilfe von Ehrenamtlichen zählen. Ekke Seifert, Prokurist Diakonie im Braunschweiger Land, berichtet, dass es coronabedingt zu einem Stopp der ehrenamtlichen Hilfe gekommen sei. „Mit der Pandemie mussten wir unsere Türen auch für die Ehrenamtlichen schließen, die uns sonst unterstützen konnten.“ Neue Helfer seien seitdem nur sehr schwer zu erreichen. Das merke man deutlich in der täglichen Arbeit. Ohne diese Hilfe könne man das Angebot nicht in dem Umfang aufrechterhalten, wie es vor Ort benötigt werde.

„Wir mussten bereits die Öffnungszeiten einschränken, weil zusätzliche Kräfte fehlen“, so Seifert. Dabei sei die Hilfsbereitschaft in der Stadt eigentlich enorm. Das bemerkt auch Dr. Kröckel: "Durch eine Spende von Siemens, konnte ein Badezimmer mit Dusche in die Bahnhofsmission gebaut werden. Zudem unterstützen uns verschiedene Einrichtungen, damit wir den Menschen, die zu uns kommen, auch eine Mahlzeit bieten können. Die Bäckerei Yormas überlässt uns kostenfrei die Dinge, die übrig geblieben sind, die Suppenküche Ut'n grooten Pott unterstützt uns mit sehr günstigen Angeboten und auch die Tafel liefert einmal in der Woche kostenfreies Essen."

Gründe der Not unterschiedlich


Die Gründe für die Notsituationen der Menschen vor Ort sei dabei ganz unterschiedlich. „Manchmal möchten unsere Klienten einfach nur in Ruhe gelassen werden, etwas essen und ein Dach über dem Kopf haben. Diesen Schutzraum bieten wir natürlich gern. Andere brauchen einfach Hilfe beim Umsteigen, brauchen andere Unterstützung am Bahnsteig oder ein einfach offenes Ohr“, erzählt Meike Feuge, die für die Diakonie vor Ort arbeitet.

Was ist zu tun?


Was Ehrenamtliche vor Ort leisten müssten? „Das kann ganz unterschiedlich sein, es gibt immer etwas zu tun. Manchmal ist es einfach wichtig zuzuhören und da zu sein, aber auch das Essen vorbereiten oder der Einrichtung mit anpacken, können mögliche Einsatzgebiete sein. Daneben ist auch perspektivisch die Umstiegs- und Reisebegleitung ein mögliches Feld. Da heißt es dann direkt auf dem Bahnhof zu schauen, wo kann ich helfen, wen kann ich unterstützen? Das ist aber eher Zukunfstmusik. Wir schauen einfach gemeinsam mit den Interessenten, welche Rolle gut passen könnte“, so Ayca Aytekin, die sich auf Seiten der Caritas um Ehrenamtliche kümmert.

Wer vor Ort helfen kann und möchte, der kann sich unter Telefon 0531/38008-28 oder der E-Mail a.aytekin@caritas-bs.de an die Caritas Braunschweig wenden.