Hilfsfonds für Kinder unter neuer Schirmherrschaft

Tausende Kinder sind von Armut bedroht und brauchen Unterstützung.

Auf dem Gruppenfoto (v. l.): Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, Ingeborg Obi-Preuß, Dr. Andreas Bierich, Rüdiger Warnke, Matthias Konrad (Sprecher des Beirats Kinderarmut, Geschäftsführer Caritasverband Braunschweig e. V.) und Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch. Die ehemalige Schirmherrin Friederike Harlfinger konnte den Termin nicht wahrnehmen.
Auf dem Gruppenfoto (v. l.): Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, Ingeborg Obi-Preuß, Dr. Andreas Bierich, Rüdiger Warnke, Matthias Konrad (Sprecher des Beirats Kinderarmut, Geschäftsführer Caritasverband Braunschweig e. V.) und Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch. Die ehemalige Schirmherrin Friederike Harlfinger konnte den Termin nicht wahrnehmen. | Foto: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Ingeborg Obi-Preuß und Dr. Andreas Bierich haben die Schirmherrschaft für den Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche übernommen. Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum berief beide am Mittwoch, 12. Februar, im Rathaus in ihre Ehrenämter. Zuvor wurden Friederike Harlfinger und Rüdiger Warnke feierlich verabschiedet. Sie hatten sich seit 2018 für die Ziele und die Arbeit des Braunschweiger Fonds eingesetzt. Zum 31. Dezember 2024 haben sie gemeinsam ihre Schirmherrschaft beendet. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Stadt hervor.


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Der Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche unterstützt auf vielfältige Weise von Armut betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Braunschweig, um ihre Teilhabe und Chancengerechtigkeit zu steigern. Seit Entstehen des Braunschweiger Fonds im Jahr 2007 sind rund 3,2 Millionen Euro Spenden eingegangen. Die Schirmherrschaften unterstützen die Ziele und Arbeit des Braunschweiger Fonds und stehen dafür im Dialog mit Sponsoren, Schulen, Stiftungen und anderen Institutionen sowie Privatpersonen, die dabei helfen wollen, Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Familien zu stärken. Sie tragen das Thema in die Stadtgesellschaft und sensibilisieren die Braunschweiger für die gemeinsame Verantwortung.

Gut vernetzt


"Mit Ingeborg Obi-Preuß und Dr. Andreas Bierich übernimmt ein Tandem diese wichtige Aufgabe, das in unserer Stadtgesellschaft bestens vernetzt ist und sich seit langer Zeit an vielen Stellen engagiert", sagte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum. "Ich freue mich sehr, dass sie sich als Schirmherrschaften nun auch für unseren Fonds für Kinder und Jugendliche einsetzen und ihn in der Stadt noch bekannter machen wollen. Kinderarmut bedeutet immer auch Familienarmut. Sie erschwert, dass Kinder ihre Potenziale optimal entwickeln und nutzen können. Die Schirmherrschaften vermitteln der Stadtgesellschaft in Braunschweig, was das Aufwachsen in Armutslagen für Kinder bedeutet – und werben für die notwendigen gemeinsamen Anstrengungen, um dessen Folgen zu bekämpfen."

"Ich bedanke mich beim Oberbürgermeister für das Vertrauen. Es ist mir eine Ehre, diese Schirmherrschaft anzunehmen. In meiner langjährigen Arbeit als Lokaljournalistin habe ich die Entwicklung des Fonds aufmerksam verfolgt. Eine Erfolgsgeschichte. Ein Einsatz für die Schwächeren in unserer Gesellschaft. Ich freue mich, an einem weiteren Kapitel mitwirken zu dürfen!", sagte die neue Schirmherrin Ingeborg Obi-Preuß.

"Bildung eröffnet Zukunftschancen, für den einzelnen Menschen wie für die Gesellschaft. Die Schaffung von besten Bildungsmöglichkeiten für alle Kinder und Jugendlichen ist mir daher ein besonderes Anliegen. Deshalb übernehme ich sehr gerne die Schirmherrschaft für den Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche", so Dr. Andreas Bierich.

Viele Kinder brauchen Unterstützung


Ernährung, Kleidung, Wohnung, Mobilität, der Zugang zu Kultur und Freizeit, aber auch zu Bildung hängen auch in Braunschweig in hohem Maße von der Einkommenssituation der Eltern ab. Rund 5.500 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren leben in Braunschweig in Haushalten, die auf Grundsicherungsleistungen (Bürgergeld) angewiesen sind. Weitere 2.900 Kinder und Jugendliche leben in Haushalten mit Bezug von Leistungen des Kinderzuschlags. Darüber hinaus gibt es eine Dunkelziffer von Kindern und Jugendlichen, die in Haushalten Geringverdienender an der Armutsgrenze leben und aufwachsen. Auch in diesen Familien sind außerplanmäßige, notwendige Anschaffungen und Ausgaben sowie Urlaube kaum zu leisten.


"Vor dem Hintergrund, dass jedem Kind ein gesundes Aufwachsen ermöglicht werden sollte, können und müssen wir unsere Anstrengungen auch hier in Braunschweig weiter aufrechterhalten und intensivieren", sagte Sozialdezernentin Dr. Christina Rentzsch. Wer in Armut aufwachse, sei nicht nur für den Moment benachteiligt, sondern mit Folgen konfrontiert, die sich weit in das Leben erstrecken könnten, bis hin zu einer signifikant höheren Krankheitsrate und geringerer durchschnittlicher Lebenserwartung.

Der Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche


Der Braunschweiger Fonds für Kinder und Jugendliche ermöglicht direkte und stigmatisierungsfreie Hilfe und Unterstützungsangebote für von Armut betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien in Braunschweig.

Entstanden ist der Spendenfonds aus einem Netzwerktreffen, das 2007 auf Einladung der Stadt Braunschweig stattfand, um Wege zum Umgang mit den Folgen von Kinder- und Familienarmut in Braunschweig zu beraten. Damit wurde der Grundstein gelegt für eine Arbeit, die bis heute Verwaltung und freie Träger, Wohlfahrts­verbände, Kirchen, die Arbeitsverwaltung, Bildungsträger und Betroffenenvereine verbindet.

Der Fonds wird treuhänderisch und kostenneutral vom Sozialreferat der Stadt Braunschweig verwaltet, und speist sich vorwiegend aus Spenden. Er wird gesteuert und kontrolliert vom Beirat des Präventionsnetzwerkes Kinderarmut, in dem viele Institutionen, engagierte Bürger sowie Stiftungen zusammengeschlossen sind. Über die Verwendung der Spenden entscheidet der Beirat Kinderarmut.

Aus den Spendenmitteln des Braunschweiger Fonds wurden und werden kontinuierlich Projekte finanziert zur strukturellen Bekämpfung von Bildungshürden, zur Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung und Resilienz-Förderung in den großen Systemen Kindertages­stätten und Schulen, die alle Kinder erreichen. Genauso wichtig sind Einzelfallhilfen für die Beschaffung von persön­lichen Ausstattungsgegenständen über die Erstattung von Kosten für Klassenfahrten und individueller Lernförderung bis hin zu Kursen im Freizeitbereich.

Im Gesamtzeitraum seit Entstehen des Braunschweiger Fonds sind Spendenmittel von rund 3,2 Millionen Euro eingegangen. Davon sind in die Bekämpfung der Folgen von Kinder- und Familien­armut bisher circa 2,7 Millionen Euro geflossen. Im Bestand des Braunschweiger Fonds sind zurzeit rund 500.000 Euro, von denen 380.000 Euro für Langzeitprojekte gebunden hinterlegt sind. 120.000 Euro stehen für laufende und zu erwartende Ausgaben in diesem Jahr zur Verfügung.

Spendenkonto der Stadt Braunschweig gegen Kinderarmut: Stadt Braunschweig, Stichwort "Kinderarmut", Braunschweigische Landessparkasse, IBAN: DE 76 2505 0000 0199 9199 94; BIC: NOLADE2HXXX.

Mehr Informationen gibt es unteR: www.braunschweig.de/kinderarmut