„Hire and fire“-Mentalität? Kritik am Einsatz von Saisonarbeitern


Die Linke kritisiert die „hire and fire“-Methode, mit der die Saisonarbeiter in der städtischen Grünpflege behandelt würden. "Symbolfoto: pixabay
Die Linke kritisiert die „hire and fire“-Methode, mit der die Saisonarbeiter in der städtischen Grünpflege behandelt würden. "Symbolfoto: pixabay

Braunschweig. Die Linke will das Vorgehen der Stadt, für die Pflege von Grünflächen Saisonkräfte einzustellen, nicht akzeptieren und fordert nun eine Prüfung, ob es nicht doch die Möglichkeit einer dauerhaften Anstellung gibt. Das teilt die Fraktion in einer Pressemitteilung mit.


Für viele Menschen gehöre die „hire and fire“-Mentalität vieler Arbeitgeber leider zum beruflichen Alltag, so die Linke. Als Saisonkräfte erhielten sie eine temporäre Anstellung und würden – wenn sie nicht mehr gebraucht werden – wieder auf die Straße gesetzt. Ein Vorgehen, dass auch in der Stadtverwaltung üblich sei und was die die Linke im Rat der Stadt nicht akzeptieren wolle. Deshalb solle nun geprüft werden, ob es nicht die Möglichkeit einer dauerhaften Anstellung gibt.

"Die Stadt verhält sich wie ein Spargelbauer"


„Arbeitskräfte zum Saisonende wie Wegwerf-Ware wieder auf die Straße zu schicken, ist ein absolut unsoziales Verhalten“, kritisiert Udo Sommerfeld, Vorsitzender der Linksfraktion, die Praxis der Stadt. „Es kann nicht sein, dass die Stadt sich wie ein Spargelbauer verhält und 31 Beschäftigten eine beruflicher Perspektive verweigert.“

Im Zusammenhang mit dem Herbizidverzicht der Stadt wurden im Jahr 2018 fünf Saisonstellen für die Entfernung der Wildkräuter geschaffen. Auf Nachfrage der Linkenhabe sich herausgestellt, dass für die Pflege der Grünflächen bereits 26 weitere Saisonkräfte regelmäßig eingestellt und wieder entlassen würden.

Wurde überhaupt nach einer Lösung gesucht?


„Ein Zustand, den die Stadtverwaltung scheinbar gar nicht erst versuchen möchte zu ändern“, fasst Sommerfeld die Situation zusammen. „Auf unsere Forderung, nach einer Möglichkeit zu suchen, wie die Arbeitskräfte auch über den Winter eingestellt werden könnten, kam lediglich die Antwort, dass das im Haushalt nicht gedeckt sei.“ Dabei bezweifeltdie Linke, dass wirklich genau geprüft wurde, ob es nicht doch eine fachbereichsübergreifende Möglichkeit gäbe.

„Deshalb fordern wir die Verwaltung nun erneut auf, auch in anderen Fachbereichen nach einer Lösung für die Arbeitnehmer zu suchen. Es gibt eine Vielzahl von notwendigen Tätigkeiten, die in den Wintermonaten durchgeführt werden können und eine dauerhafte Beschäftigung ermöglichen würden. Wir werden Druck machen, dass diese Möglichkeiten genutzt werden und die derzeitigen Saisonkräfte auch eine berufliche Perspektive erhalten“, schließt der Vorsitzende.


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