Braunschweig. Die Zahl der aufgenommen Wohnungslosen ist in 2016 zurückgegangen, wohingegen
sich die Aufenthaltsdauer derer, die sich nicht mit Wohnraum versorgen konnten erneut angestiegen ist. Dies geht aus einem Bericht der städtischen Sozial-Dezernentin Dr. Andrea Hanke hervor, der nun dem Ausschuss für Soziales und Gesundheit vorgelegt werden soll.
Die Unterkünfte seien auch weiterhin nahezu maximal belegt. Im Jahresdurchschnitt lag die Auslastung bei 85 Prozent. Die Wohnungsmarktsituation in Braunschweig sei nach wie vor angespannt, heißt es in dem Bericht. Davon seien insbesondere die Personen mit erschwertem Zugang zum Wohnungsmarkt betroffen. Es sei zu befürchten, dass aus diesem Grund wieder mit einem Anstieg der Zahl der Wohnungslosen und mit einer weiteren Erhöhung der Aufenthaltsdauer in den Unterkünften zu rechnen ist.
Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, hat die Stadt Braunschweig mit der Einrichtung der „Zentralen Stelle für Wohnraumhilfe“ die Möglichkeit entwickelt, 15 weitere Probewohnmaßnahmen und/oder Besetzungsrechte in 2017 durch Akquise von Wohnraum auf dem privaten Wohnungsmarkt zu schaffen. Erstmalig wurden in 2016 Flüchtlinge aufgenommen, die als Familiennachzug zu den bereits in Braunschweig lebenden unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen einreisten. Diese Flüchtlinge erhalten eine Aufenthaltserlaubnis, sind nicht asylsuchend und werden damit nicht durch die Abteilung Migrationsfragen und Integration untergebracht und betreut.
Mehr Männer als Frauen ohne Wohnung
Im Jahr 2016 wurden 252 Personen in den Wohnungsloseneinrichtungen der Stadt Braunschweig aufgenommen, 278 Personen (Vorjahr 251) haben die Unterkünfte im selben Zeitraum verlassen und wurden beispielsweise mit Wohnraum versorgt. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der vermittelbaren Bewohner, die bis zum Jahresende in den Unterkünften wohnten, betrug „An der Horst“ 300 Tage (Vorjahr 224), in den dezentralen Unterkünften 407 Tage (Vorjahr 372).
Im letzten Jahr wurden 173 männliche und 79 weibliche Personen in städtische Wohnungslosenunterkünfte eingewiesen. Von den 252 Obdachlosen waren 100 zwischen 28 und 45 Jahren alt. 68 waren zwischen 18 und 27 Jahren, 46 zwischen 46 und 60 Jahren. 24 aller Wohnungslosen waren unter 18 Jahren, 14 über 60.
Wie die Verwaltung mitteilte, gaben die Betroffenen verschiedene Gründe an, die zur Wohnungslosigkeit führten. 54 Personen gaben an, dass sie keinen festen Wohnsitzen haben. Weitere 45 gaben an, dass sie sich auf Wanderschaft oder Durchreise befinden. Weitere Gründe für den Wohnungsverlust waren laut Auskunft der Befragten beispielsweise Mietschulden, Zwangsräumungen, Trennung oder Entlassung aus der Haft.
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