Braunschweig. Premiere im Haus Drei des Jungen Theaters: Das Stück "35 Kilo Hoffnung" nach dem gleichnamigen Roman von Anna Gavalda und der Bühnenfassung von Petra Wüllenweber feierte am Samstag seine gelungene Premiere.
"Ich hasse die Schule. Ich hasse sie." So beginnt der 13-jährige David seinen Bericht. Er ist zweimal sitzen geblieben, von verschiedenen Schulen geflogen und wacht jeden Morgen mit Magenschmerzen auf.
Der einzige Ort, an dem sich David wohl fühlt, ist der wunderbare Werkstattschuppen seines Großvaters Léon. Dort kann er mit seinem Großvater basteln, bauen und erfinden. Wie schrieb eine frühere Grundschullehrerin einmal in sein Zeugnis: "Dieser Junge hat ein Gedächtnis wie ein Sieb, Finger wie eine Fee und ein riesengroßes Herz. Es müsste gelingen, daraus etwas zu machen." Jetzt soll David auf Beschluss seiner Eltern auf ein Internat.
Tatsächlich findet er auch eine Schule, die ihm vielleicht gefallen würde. Mit seinem Notendurchschnitt rechnet er sich aber überhaupt keine Chancen aus. Mit der Unterstützung seines Großvaters schafft er es aber, dass er zu einer Aufnahmeprüfung zugelassen wird. Doch dann wird sein Großvater sehr krank. Und David wird gezwungen, selbst für sich einzustehen...
Eine sehenswerte Inszenierung, die einen emotional sofort fesselt. Der eine oder andere Zuschauer mag sich an seine eigene Schulzeit erinnert fühlen – oder an das Schulsystem. Manche Parallele wird erschreckend deutlich.
"Ich hasse die Schule. Ich hasse sie"
von Thorsten Raedlein