Braunschweig. Ab dem Schuljahr 2018/2019 erhält die Integrierte Gesamtschule Volkmarode den Namen „Sally-Perel-Gesamtschule“. Das hat der Schulausschuss in seiner Sitzung am vergangenen Freitag einstimmig beschlossen. Das teilte uns der Ausschussvorsitzende Christoph Bratmann auf Anfrage mit.
Die Integrierte Gesamtschule Volkmarode habe nach einem entsprechenden Beschluss des Schulvorstands vom 4. Dezember 2017 den Antrag gestellt, unter Würdigung des israelischen Autors deutscher Herkunft Sally Perel, der Schule den Namen „Sally-Perel-Gesamtschule“ zu geben. Gegen den Benennungsvorschlag bestehe aus Sicht der Verwaltung keine Bedenken. Die Namensgebung soll zum Schuljahr 2018/2019 erfolgen.
Zum Hintergrund:
Sally Perel (eigentlich Salomon Perel) wurde am 21. April 1925 in Peine geboren. Als Mitglied der Hitlerjugend war es ihm gelungen, seine jüdische Identität zu verbergen und den Nationalsozialismus zu überleben. Seine Autobiografie wurde unter dem Titel „Hitlerjunge Salomon“ verfilmt. Sally Perel verkörpere eine Persönlichkeit, die sich mit großem Engagement für Respekt und Toleranz einsetzt. Als „Hitlerjunge Salomon“ habe er selbst erfahren, wie rassistisches Gedankengut zu inhumanem Denken und Verhalten führe. Es sei sein Anliegen, diese Erfahrungen insbesondere an junge Menschen weiterzugeben und auf die Gefahren heute aufmerksam zu machen.
In Braunschweig absolvierte er 1943 bei Volkswagen eine Lehre als Werkzeugmacher. Bis heute ist er immer wieder mit seinen Lesereisen aber auch im Zusammenhang mit dem nach ihm benannten Preis in Braunschweig. An der Integrierten Gesamtschule Volkmarode hat es bereits mehrere Lesungen von Sally Perel gegeben. Zwei Schülergruppen sind in den Jahren 2014 und 2016 mit dem von Volkswagen Braunschweig ausgeschriebenen Sally-Perel-Preis ausgezeichnet worden.
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