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Immobilienmarkt aktuell: Was sich im Maklerrecht ändert

PROFI-Makler Mike Hübner im Interview mit regionalheute.de

Im Interview: PROFI-Makler Mike Hübner über die aktuellen Änderungen im Maklerrecht.
Im Interview: PROFI-Makler Mike Hübner über die aktuellen Änderungen im Maklerrecht. | Foto: PROFICON GmbH

Redaktion: Sehr geehrter Herr Hübner, wie hat sich die Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt in unserer Region bisher ausgewirkt?

Hübner: Bei Wohnimmobilien erfreulicherweise kaum. Sicher merken wir, dass Entscheidungsprozesse bei den Kunden etwas länger dauern, als noch vor einem Jahr, aber die Verkaufszeiten sind nach wie vor vergleichsweise kurz.

Wie sieht es mit Finanzierungen aus?

Die Banken prüfen zu recht sehr sorgfältig, und auch das dauert momentan etwas länger, denn die Immobiliennachfrage ist aufgrund der niedrigen Zinsen nach wie vor sehr hoch. Wir stellen aber fest, dass viele Kunden über ein gutes Eigenkapital verfügen.

Kaufen derzeit auch Anleger und Investoren?

Auch Anleger kaufen derzeit gern in unserer Region, das Betongold auch als Anlage z.B. in einer einzelnen Wohnung ist wiederentdeckt worden.

Im Maklerrecht ändert sich im Dezember Grundlegendes zur Maklercourtage. Was bedeutet das genau?

Mit dem Begriff „CourtageFairTeilen“ ist es ziemlich genau beschrieben. Der Gesetzgeber hat nämlich nunmehr festgelegt, dass sich Verkäufer und Käufer die Courtage genau im Verhältnis 50:50 teilen müssen.

Was das nicht eigentlich schon immer so?

Die inhabergeführten Maklerbüros, wie wir, verfahren schon seit Jahrzehnten so, und vereinbaren mit Käufer und Verkäufer eine Courtage, und dies aus gutem Grund, denn ein seriöser Makler ist immer für beide Parteien tätig, und dabei unabhängig.

Was genau hat den Gesetzgeber dann zu der neuen Regelung veranlasst?

Durch das Preismodell einiger Franchiseketten und „Adelsmakler… von…“, die Immobilien vorwiegend mit ausschließlicher Käufercourtage angeboten haben, sah der Gesetzgeber grundsätzlichen Handlungsbedarf, und dies ist zukünftig erfreulicherweise nicht mehr möglich.

Welchen Vorteil sehen Sie darin?

Ein Makler erbringt sehr umfassende Dienstleistungen und diese nutzen in gleichem Verkäufer und Käufer. Insoweit ist es logisch, transparent und fair, die Maklercourtage hälftig zu teilen.

Die Tätigkeit eines Maklers wird meist bei Besichtigungen wahrgenommen. Was tun Sie sonst alles noch?

(lacht) Besichtigungen machen etwa 30 Prozent der Wochenarbeitszeit aus. Bis eine Immobilie für den Verkauf vorbereitet ist, ist viel Vorarbeit zu leisten. Beispielsweise all die Behördengänge und das Zusammenstellen (und prüfen!) der Unterlagen ist, wenn es sorgfältig erfolgen soll, zeitaufwändig. Von dieser Vorarbeit profitieren letztlich beide Parteien: der Verkäufer ist sicher, dass seine Immobilie bestmöglich präsentiert wird, und der Käufer bekommt alle Informationen, um sich zu entscheiden. Und von der Kaufentscheidung über die Finanzierungsprüfung und den Notarvertrag bis zur Übergabe ist noch viel zu tun.

Welche Auswirkungen erwarten Sie bei Gesprächen mit Verkäufern?

Eigentümer werden Makler zukünftig sehr viel stärker danach auswählen, wie gut sie ihre Dienstleistung erbringen. Qualitätsmakler werden daher eher das Vertrauen von Verkäufern gewinnen, und mehr Aufträge haben.

Wie werden Käufer die neue Regelung einschätzen?

Immobilienkäufer die jetzt noch Anzeigen mit Käufercourtagen um 5,80 Prozent sehen, werden sicher nachdenklich werden…

Was empfehlen Sie Ihren Kunden?

Wer seine Immobilie mit einem Makler verkaufen will, erlebt jetzt echten Wettbewerb. Eine Erstberatung ist bei uns stets kostenlos und bietet Verkäufern eine gute Orientierung.

Die Redaktion bedankt sich bei Herrn Hübner für das Gespräch. Falls Sie noch Fragen zu diesem Thema haben, können Sie Herr Hübner gerne unter 0531 / 239 2820 anrufen oder sich zunächst im Internet unter www.proficon-immobilien.de/ratgeber/ informieren.