Braunschweig. Mit Stand heute (Mittwoch) haben 18.960 Braunschweigerinnen und Braunschweiger eine Impfung gegen SARS-CoV-2 erhalten. Davon sind 6.186 Zweitimpfungen, die bisher überwiegend durch die mobilen Teams des Impfzentrums Braunschweig in den Alten- und Pflegheimen und Kliniken verabreicht wurden. Zwischenzeitlich wurden die Zweitimpfungen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen abgeschlossen. Im Impfzentrum beginnen heute die Zweitimpfungen, wodurch nun auch für die ersten im häuslichen Bereich lebenden Über-80-Jährigen der vollständige Impfschutz hergestellt werden kann. Das teilt die Stadt Braunschweig in einer Pressemeldung mit.
Ende dieser Woche erhöht das Impfzentrum Braunschweig erstmals seine Kapazitäten auf fünf Impfstraßen. In zwei Impfstraßen wird dabei ausschließlich der Impfstoff von AstraZeneca verimpft. Das Impfzentrum Braunschweig erwartet für diese Woche eine weitere Lieferung von 1.900 AstraZeneca Impfdosen. Mit dem COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca änderten sich die Voraussetzungen für die Impfpriorisierung. Der Impfstoff von AstraZeneca steht nun für bestimmte beruflich priorisierte Gruppen in der Altersgruppe unter 65 in den ersten beiden Prioritätsgruppen der Impfverordnung zur Verfügung. Neben den ambulanten Pflegediensten umfasst die Gruppe von Personen, denen aktuell ein Impfangebot gemacht werden kann, unter anderem das medizinische Personal in Arzt- und Zahnarztpraxen, Polizisten, Erzieher, Kita-Beschäftigte, Heilmittelerbringer und Hebammen. Diese Regelungen ermöglichen nun auch die Fortsetzung der Impfungen in den Braunschweiger Kliniken für die Personengruppen mit hoher Priorität.
Rettungsdienste zu 70 Prozent durchgeimpft
Die regionalen Rettungsdienste wurden bisher vom Impfzentrum Braunschweig primär kontaktiert, um die am Ende eines Impftages verbleibenden Spritzen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste zu verimpfen. Dadurch sind die Rettungsdienste bereits zu zirka 70 Prozent durchgeimpft. Aufgrund der berufsbedingten Priorisierung können den Rettungsdiensten nun auch reguläre Impfangebote mit AstraZeneca gemacht werden. Nach den Rettungsdiensten ist beabsichtigt, der Polizei ein entsprechendes Angebot zur Verimpfung von Restspritzen zu unterbreiten.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt organisiert das Impfzentrum Braunschweig Impftermine für Personen unter 65 Jahren und Berufsgruppen, die mit dem Impfstoff AstraZeneca geimpft werden können, in Eigenregie. Das Terminmanagement des Landes Niedersachsen ist über die Hotline oder online aktuell ausschließlich für die über 80-Jährigen freigeschaltet. Terminvereinbarungen für priorisierte Personen außerhalb dieser Altersgruppe sind demnach nicht möglich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Impfzentrums kontaktieren daher die entsprechenden Personen- und Berufsgruppen und vereinbaren jeweils individuelle Termine. So wurden bereits etwa 170 Arzt- und 90 Zahnarztpraxen vom Impfzentrum Braunschweig angeschrieben, Termine vereinbart und mit den Impfungen begonnen. Parallel dazu sollen Impftermine speziell für Personal aus der Kindertagesbetreuung sowie Grund- und Förderschulen vorbereitet werden.
Terminorganisation limitiert Anzahl an Impfungen
Terminvereinbarungen für Impfungen der berechtigen Personengruppen soll zentral Mitte März über die Termin-Hotline des Landes möglich sein. "Wir sind sehr froh über diese Ankündigung des Landes Niedersachsen, zeitnah das Terminmanagement nun auch für die parallel priorisierten (Berufs-) Gruppen freizuschalten. Der administrative Aufwand für Terminvereinbarungen, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Impfzentrums geleistet wird, ist unglaublich hoch und gehört ursprünglich nicht zu ihren Kernaufgaben. Das Impfzentrum Braunschweig könnte deutlich mehr impfen, aber die Terminorganisation und -abwicklung limitieren die Anzahl an Impfungen mit AstraZeneca", sagt Organisationsdezernent Dr. Thorsten Kornblum als Leiter der Task-Force Impfzentrum.
Die Impfstoffe von BioNTech und Moderna wurden und werden vorerst weiter vorrangig im Impfzentrum an die über 80-Jährigen verimpft. Auf die Terminvergabe der über 80-Jährigen hat das Impfzentrum Braunschweig selbst keinen Einfluss. Dr. Thorsten Kornblum: "Im Rahmen unserer Möglichkeiten wird jedoch vor Ort von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Impfzentrums Braunschweig flexibel auf Probleme bei der Vergabe und Wahrnehmung von Impfterminen reagiert. So werden Bürgerinnen und Bürger, die ihren Impftermin verpasst haben, vom Impfzentrum angerufen und ein neuer Termin vereinbart. Auch bemüht sich das Impfzentrum, Ehepaaren mit zeitversetzten Terminen einen gemeinsamen Impftermin anzubieten."
Verfügbarkeit von Impfstoff ist limitierender Faktor
Dr. Kornblum stellte zudem klar: "Nach wie vor ist das Tempo, in dem wir impfen können, von der Verfügbarkeit von Impfstoffen abhängig. Das Land hat sich zuletzt so geäußert, es müssten die Kommunen nur schneller oder am Sonntag impfen. Dann könnte eine höhere Impfquote erreicht werden. Diese Aussage ist unglücklich, denn sie suggeriert etwas, was derzeit in Anbetracht der Verfügbarkeit von Impfstoff nicht realistisch ist. Wir könnten mehr verimpfen, wenn der Impfstoff da wäre."
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