"In Eintracht für die Bruchstraße" - Hilfe für Prostituierte in Existenznot

Ein Projektbündnis unterstützt die Sexarbeiterinnen bereits seit dem Frühjahr. Jetzt wurde das Angebot nochmals erweitert.

Die Bruchstraße in Braunschweig. Archivbild
Die Bruchstraße in Braunschweig. Archivbild | Foto: aktuell24 (bm)

Braunschweig. Die Corona-Pandemie stellt nicht nur eine enorme wirtschaftliche Belastung für bekannte und etablierte Wirtschaftsbereiche wie Gastronomie, Handel und Dienstleistungen dar, mittlerweile ist sie auch zu einer existenziellen Bedrohung für die in Braunschweig in der Bruchstraße lebenden und arbeitenden Sexarbeiterinnen geworden. Das Projektbündnis „In Eintracht für die Bruchstraße“ hat sein Hilfsangebot nun noch einmal erweitert. Das teilt die Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA in einer Pressemitteilung mit.


Durch die Verordnung in der ersten Lock-Down-Phase wurden den Prostituierten schlagartig alle Verdienstmöglichkeiten entzogen. In der darauf folgenden Lockerungsphase waren Kundenbesuche zwar theoretisch wieder erlaubt, allerdings hielten die Bedingungen (Angabe von Namen, Adresse und Telefonnummer) etwaige Kunden von Besuchen ab. Inzwischen ist die zweite Lockdown-Phase in Kraft getreten, welche den Frauen untersagt, ihre Dienstleistung anzubieten. Da die meisten Frauen nicht kranken- und sozialversichert sind, ihre Rücklagen mittlerweile aufgebraucht haben und einer beträchtlichen Anzahl von ihnen das Geld fehlt, um in ihre Heimat reisen zu können, befinden sich viele von ihnen in einer Notsituation. Sie sind oft nicht mehr in der Lage, die Mittel für das Nötigste, das heißt Lebensmittel, Hygieneartikel und medizinische Grundversorgung, aufzubringen, heißt es in der Pressemitteilung.

Alle 14 Tage ein Care-Paket


Ein breites Projektbündnis, bestehend aus foodsharing e.V. Braunschweig, Schrill e.V., „Eintracht hilft“, der Eintracht Braunschweig-Stiftung und der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Michaelis hat sich zwischen März und Mai dieses Jahres zusammengefunden, um, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig, die hilfsbedürftigen Sexarbeiterinnen in der Bruchstraße zu unterstützen. Um die Not zu lindern, werden die Frauen mit frischen Lebensmitteln versorgt, einmal wöchentlich findet eine Suppenküche statt und ab dieser Woche wird an jede der Frauen alle 14 Tage ein Care-Paket mit haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln verteilt. Darüber hinaus werden Patientinnen zum Arzt begleitet sowie Medikamente besorgt. Eine Sozialarbeiterin des Bündnisses berät bei Fragen im Umgang mit städtischen Ämtern.

Die Vertreter des Projektbündnisses „In Eintracht für die Bruchstraße“ bedanken sich bei allen Spendern und Gönnern für ihre Hilfe in Form von Geld-, Lebensmittel- oder Sachspenden. Besonderer Dank gebührt der Aktion „Das Goldene Herz“ und der Bürgerstiftung Braunschweig, welche durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung das ehrenamtliche Engagement der Ehrenamtlichen in diesem Umfang überhaupt erst möglich machen. Ein weiterer Dank geht an die Braunschweiger Bürgerin Ursula Streiff für Ihr Engagement und ihre finanzielle Unterstützung.


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