Braunschweig. Lehramtsstudierende der Technischen Universität Braunschweig haben seit dem Sommersemester die Möglichkeit, sich dem Thema Inklusion ganz praktisch zu nähern. Am Institut für Musik und ihre Vermittlung bietet nämlich die Choreografin und Regisseurin Gerda Brodmann-Raudonikis eine besondere Lehrveranstaltung an. Ihr Thema ist die Tanztheaterarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung.
In dem theoretischen Teil des Seminars reflektieren die Studierenden unterschiedliche Arbeitsansätze wie bewegungsorientiertes Theater, Tanz-Theater und die Theater-Arbeit mit Texten, Bühnenobjekten und Musik. Sie setzen sich dabei auch mit den eigenen Erfahrungen im Theater auseinander. Ziel ist es, die Theaterarbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung zu vertiefen. Die künstlerischer Kraft und die sozialen Aspekte dieser Arbeit werden so den Studierenden nahegebracht. Zudem ermöglicht die Regisseurin an einzelnen Terminen Probeneinblicke in aktuelle Produktionen der „esistso!company“ der Lebenshilfe Braunschweig. Ein dritter Baustein der Veranstaltung besteht in der punktuellen Zusammenarbeit mit den Darstellerinnen und Darstellern des Ensembles.
Seit sechs Jahren arbeitet die Choreografin und Regisseurin Gerda Brodemann-Raudonikis mit der „esistso!company“ der Lebenshilfe Braunschweig und entwickelt Tanztheaterstücke, die zu einem festen Bestandteil der Braunschweiger Kulturszene geworden sind. Die Company besteht aus zehn Menschen mit Beeinträchtigungen und einer Fachkraft der Lebenshilfe Braunschweig. Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind seit der Gründung der Gruppe dabei und in unterschiedlichen Werkstätten der Lebenshilfe tätig.
Gerda Brodemann-Raudonikis ist Lehrbeauftragte an der TU Braunschweig. Das Projekt soll – nicht zuletzt aufgrund der guten Resonanz – weitergeführt werden.
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