Braunschweig. Das landesweit geförderte „Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber“ (IHAFA) der niedersächsischen Handwerkskammern wird für weitere drei Jahre fortgeführt. Es bietet Flüchtlingen und Asylbewerbern Beratung und Unterstützung bei der Suche nach einer Ausbildung im Handwerk sowie während der Ausbildungszeit. Gefördert wird das Projekt vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade steht mit drei Beratern an den Standorten Braunschweig, Lüneburg und Stade interessierten Geflüchteten zur Seite. Dies berichtet die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Taher Hamad Yousif, ein Kriegsflüchtling aus dem Sudan, sei der erfolgreiche Abschluss des Integrationsprojekts gelungen. Er habe im Frühjahr 2016 den Kontakt zur Handwerkskammer gesucht, nachdem er vor dem Krieg in Dafur nach Deutschland geflohen war. Nach erfolgreichen Abschlüssen der Integrations- und Sprachkursen sei es gelungen, ihm einen Ausbildungsplatz zum Fliesenleger zu vermitteln. Firma Fliesenpartner Blank und Lindner GmbH in Horneburg habe dem 30-Jährigen nicht nur eine Ausbildungsstelle geboten, sondern auch nach bestandener Abschlussprüfung als Geselle übernommen. „Wir sind sehr zufrieden mit Taher Hamad Yousif“, sagt Geschäftsführer Marco Blank. Er sei ein beliebter Kollege und zuverlässiger, selbstständiger Mitarbeiter. Der Sudanese ist dankbar für seine Chance in Deutschland: „Die Arbeit macht mir großen Spaß, jetzt möchte ich weiterlernen und besser werden.“ Taher Hamad Yousif wolle im deutschen Handwerk Fuß fassen und in Frieden leben.
Auch Burhan Mustafa aus Syrien habe mithilfe des Integrationsprojektes das Handwerk für sich entdeckt. Der 25-Jährige hat seine Gesellenprüfung zum Friseur im Salon Hüsemann in Braunschweig erfolgreich abgeschlossen und absolviere nun die Meisterschule in Hannover.
Parallel zum IHAFA-Projekt werden bei der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade Kurse für Berufsorientierung für Flüchtlinge (BOF) angeboten. Im Verlauf dieser drei- bis sechsmonatigen Kurse erproben die Teilnehmer verschiedene handwerkliche Berufe, um anschließend eine fundierte Berufsentscheidung treffen zu können. Ziel des Projektes BOF sei die Vermittlung in eine handwerkliche Ausbildung, in der die Auszubildenden dann von den IHAFA-Beratern bis zur Prüfung begleitet und unterstützt werden. Somit durchlaufen sie einen langfristigen und nachhaltigen Prozess zur Eingliederung in das Handwerk und in den deutschen Arbeitsmarkt.
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