Braunschweig. Die Interessengemeinschaft Stöckheim/Leiferde lädt zum Bürgerfest mit Open Air Konzert ein. Bürger und Politiker können sich unter dem Motto „Informieren- Diskutieren- Mitbestimmen" bei einem kulinarischen und musikalischem Straßenfest über den geplanten Brückenneubau in der naturbelassenen Okeraue austauschen.
Der musikalische Protest in der Okeraue findet am 4. November von 14 bis 17 Uhr statt.Die Stadt Braunschweig plant einen Straßen- und Brückenausbau über die Dimension der aktuellen Verhältnisse hinaus, so dass dem bestehenden Charakter der dörflichen Ortsteile und der Okeraue Veränderungen drohen. Die von der Stadtverwaltung geplante und favorisierte Nordtrasse soll für Schwerlastverkehr mit einer erlaubten Geschwindigkeit von 70 Stundenkilometer vom Ortseingang Leiferde über die Brücke frei gegeben werden. „Die engen Kurven der Straße Leiferder Weg in Stöckheim und ebenso im Ortsteil Leiferde ist für Schwerlastverkehr nicht ausgelegt“, sagt Barbara Lagies, Öffentlichkeitskoordinatorin der Initiative. Ein höheres Verkehrsaufkommen ändert auch das Gefahrenpotential für Anwohner wie bspw. Kinder auf dem Schulweg und älterer Menschen bei der Straßenquerung.
Zerstörung der naturbelassenen Okeraue
Die Interessengemeinschaft kritisiert die Zerstörung der Okeraue in diesem Bereich und der historischen Kulturlandschaft. Die Oker hat hier noch ihren natürlichen Flußlauf, angrenzende Wiesen sind durch Pferde und Rinder beweidet und Auswirkungen auf Flora und Fauna wie seltene Schwarzpappeln sind immens. Laut Landschaftsrahmenprogramm von 1997/99 sind Elemente der historischen Kulturlandschaft und historische Bauten/Strukturen als Zeugen der kulturellen und landschaftlichen Entwicklung langfristig zu erhalten.
Stadt ignoriert Bürgerbeteiligung
Es droht der Wegfall eines beliebten und viel genutzten Okerwanderweges für Spaziergänger, Jogger und Fahrradfahrer. Kritik und Eingaben von Bürgerinnen und Bürgern bei der Bezirksratssitzung am 8. August 2017 und bei der Stadtratssitzung am 9. August 2017 sind in den Planungen der Stadt nicht zu finden. „Wir verstehen nicht, warum hier ein so monströser Bau entstehen soll, obwohl erst vor etwa zwei Jahren in Rüningen eine riesige neue Brücke fertig gestellt wurde. Geht es hier nur darum Zuschüsse zu kassieren?“, äußert sich Frau Lagies enttäuscht.
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