Interkulturelle Servicestelle für Gesundheitsfragen setzt Arbeit fort


Die interkulturelle Servicestelle für Gesundheitsfragen setzt auch 2018 seine Arbeit fort.  Symbolfoto: Anke Donner
Die interkulturelle Servicestelle für Gesundheitsfragen setzt auch 2018 seine Arbeit fort. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Die Interkulturelle Servicestelle für Gesundheitsfragen (ISG) im Gesundheitsamt, die im Januar 2016 als zweijähriges Förderprojekt der Gesundheitsregion Braunschweig startete, wird auch im nächsten Jahr ihre Arbeit fortsetzen. Dies teilte die Stadt Braunschweig mit.


Die Servicestelle zielt auf eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation von Braunschweigerinnen und Braunschweigern mit Migrationshintergrund.Ziel ist, Migrantinnen und Migranten eine muttersprachliche Brücke in das Gesundheitssystem zu bauen und sie zu befähigen, das Gesundheitssystem selbstständig in Anspruch nehmen zu können. Nach dem Auslaufen des Förderprojekts wird die Arbeit der ISG komplett von der Stadt Braunschweig getragen.

Zu den Angeboten der ISG gehören muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, Begleitung zu Ärzten oder Gesundheitseinrichtungen sowie Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen und die Vermittlung von Ärzten mit Fremdsprachkenntnissen. Dafür wurden Gesundheitslotsinnen und -lotsen ausgebildet. Die mehrsprachigen 25 Frauen und Männer, die selbst einen Migrationshintergrund haben, gehen aktiv auf ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Vereinen, Moscheen, Familienzentren usw. zu, um zu relevanten Gesundheitsthemen zu informieren, zu beraten und erste Schritte aktiv zu begleiten.

Die Interkulturelle Servicestelle wird von zahlreichen Migrantinnen und Migranten in Anspruch genommen. Studien zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund seltener zum Arzt gehen, wenn sie krank sind, weil sie die Sprache nicht beherrschen, sich aufgrund ihres kulturellen Hintergrunds nicht trauen oder auch diskriminierende Erfahrungen gemacht haben.

Die Einrichtung der ISG im Gesundheitsamt Braunschweig (Hamburger Straße 226) ermöglicht die Nutzung bereits bestehender Strukturen und der dort vorhandenen ärztlichen und sozialpädagogischen Kompetenzen. Sie ist geöffnet montags, mittwochs und donnerstags nach telefonischer Vereinbarung mit Leiterin Dr. Farahnaz Javanmardi: 0531/ 470-7293. Die IGS wurde eingerichtet als Teil des von der Landesregierung initiierten Projekts der "Gesundheitsregion Niedersachsen", das niedersächsische Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte in der örtlichen Gesundheitsversorgung finanziell unterstützt.