Braunschweig. Lautes Lachen aus über 450 Kehlen im Braunschweiger Dom St. Blasii – was vielleicht zunächst ungewöhnlich erscheint, war zum Jahresempfang der Evangelischen Stiftung Neuerkerode und der Ev.-Luth. Diakonissenanstalt Marienstift am Dienstagabend unbedingt erwünscht. Denn es ging um Humor. Nicht darum, Witze zu erzählen, sondern um eine positive Haltung - im Arbeitsalltag, aber auch im Umgang mit Mitmenschen und allgemein im Leben. Dies teilt die Evangelische Stiftung Neuerkerode mit.
„Wir kooperieren seit diesem Sommer mit der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN von Dr. Eckart von Hirschhausen und schulen unsere 3.000 Mitarbeitenden zum Thema ‚Humor verbindet‘“, erläuterte Rüdiger Becker, Direktor der Evangelischen Stiftung Neuerkerode, in seiner Begrüßung. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, die beziehungsstiftende und glücklich machende, sinngebende Seite der sozialen, gesundheitlichen, medizinischen und therapeutischen Arbeit ins Bewusstsein zu rücken. Humor verbindet – es gibt nach unserer Auffassung nichts Besseres, als mit Menschen verbunden zu sein.“
Mit Empathie und Sympathie im Job bestehen
Eindrücklich, humorvoll und mit maximaler Praxiserfahrung hätten Humortrainer Susanne Hill und Andreas Bentrup von der Stiftung HUMOR HILFT HEILEN den Besuchern des Doms Tipps für den Arbeitsalltag gegeben, um beispielsweise im herausfordernden und anspruchsvollen Job bestehen zu können. „Empathie und Sympathie für Menschen zu entwickeln und diese bewusst auszustrahlen – gerade dann, wenn wir Vorbehalte empfinden – ist eine entscheidende Kraft, um positive Kontakte aufzubauen, zum Wohlbefinden und zur Genesung beizutragen“, machte Bentrup deutlich. „Grundlage dafür ist die Fähigkeit, auch das Schöne in der Welt, in mir und meinen Mitmenschen sehen zu können, Wertschätzung daraus zu schöpfen und diese widerzuspiegeln“, ergänzte Hill.
Auch Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen e.V., liege dieses Thema am Herzen. In seinem Grußwort zur „Achtsamkeit in der Wirtschaft und in der Pflege – warum die Pflegebranche so wichtig für die Wirtschaft ist“ sei er ausführlich darauf eingegangen, welche Rolle Einrichtungen wie die Evangelische Stiftung Neuerkerode für die Unternehmen haben. „Der Fachkräftemangel trifft nicht nur die Pflege selbst. Der Pflegenotstand kann sich auch auf andere Bereiche auswirken: Wenn es nicht gelingt, Pflege flächendeckend zu organisieren, sehen sich mehr Menschen gezwungen, ihre Angehörigen selbst zu pflegen“, sagte Müller.
Die rote Nase griffbereit haben seit gestern Abend alle Gäste des Stiftungsempfangs. Foto:
„Darf man lachen?“ – so lautet das aktuelle Stück der inklusiven Theatergruppe Endlich, aus dem zum Abschluss des Empfangs Auszüge im Dom präsentiert wurden. Diese machten deutlich, dass die Antwort auf diese Frage ganz klar mit „Ja“ beantwortet werden kann – so lange niemand ausgelacht oder verspottet wird. Die Schauspieler vermittelten eindrucksvoll, dass anders sein immer eine Frage der Perspektive ist und man gelegentlich die Perspektive wechseln sollte.
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