Jahreshauptversammlung der Braunschweiger Jäger

von Robert Braumann


| Foto: S. Nickel



Braunschweig. Der Saal des "Grünen Jäger" war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Vorsitzende Hennig Brandes die Braunschweiger Jägerinnen und Jäger begrüßte. Unter ihnen zahlreiche Vorsitzende und Kreisjägermeister aus den benachbarten Jägerschaften.

Nach der Ehrung der Verstorbenen und der Genehmigung des Potokolls der Jahreshauptversammlung 2014 folgte der Bericht des Vorsitzenden. Er meinte, dass die vorgeschlagenen Änderungen zum Nieders. Jagdgesetz nach der vorgenommenen Änderung der Jagdzeiten Anlass zur Sorge geben. Die Jäger sollten sich in Zukunft vermehrt über die Landesjägerschaft und den Deutschen Jagdverband informieren und die Interessen der Jäger nachhaltiger gegenüber Politik und in der Öffentlichkeit vertreten.

Die Mitgliederzahlen in der Jägerschaft Braunschweig sinken, während die Zahl der Jagdscheine in Deutschland ansteigt und auch die Mitglieder in der LJN und DJV stabil bleiben. Es soll durch die Jungjägerausbildung und Mitgliederwerbung dagegen gehalten werden. Bei der Sanierung des Schießstandes in Wahle wurde eine Finanzierungslücke durch den Verkauf einer Waldfläche durch den Betreiberverein geschlossen. Die übrigen Mittel bringen die Jägerschaften aus Peine und Braunschweig sowie die LJN auf. Der Kugelstand kann so erhalten werden und sollte nun auch genutzt werden. Kreisjägermeister Siegfried Pottkamp informierte über die Abschussergebnisse: 120 Wildschweine, 412 Rehe, davon 101 verkehrstote, 77 Hasen, 297 Kaninchen, 242 Füchse, 17 Steinmarder, 15 Iltisse, 8 Dachse, 32 Waschbären, 14 Marderhunde, 10 Nutrias, 80 Fasane, 196 Ringeltauben, 70 Graugänse, 10 Nilgänse, 426 Stockenten, 369 Rabenkrähen und 84 Elstern.

Der Kreisjägermeister gab bekannt, dass die Städt. Verordnung von 2000 immer noch Gültigkeit hat. Das heißt: Keiler können in Braunschweig ganzjährig erlegt werden. Ferner war von ihm zu hören, dass es ab 2015 in Braunschweig keine Pflichttrophäenschauen mehr gibt. Grundlage dafür ist die Jagdzeitverlängerung der Rehböcke bis zum 31. Januar und eine Mitteilung des Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutzes, in der es heißt:
,,Da erlegte Rehböcke, die ihr Gehörn bereits abgeworfen haben oder bei denen sich das im Bast befindliche Gehörn neu bildet, keine aussagekräftige Trophäe vorweisen, sind aus Hegeschauen nicht vorzulegen.“ Er begrüßte die Entscheidung, dass die Hegeringe Hegeschauen in Eigenverantwortung fortführen wollen. Zum Schluss gab Siegfried Pottkamp bekannt, dass er 2016 nicht mehr als Kreisjägermeister kandidieren werde. Schatzmeister Hans-Dieter Bollert trug den Kassenbericht vor. Hauptpositionen sind die Abführung der Beiträge an die Landesjägerschaft und der Zuschuss zum Schießstand Wahle. Nach Aussagen des Schatzmeisters ist die finanzielle Lage der Jägerschaft Braunschweig zufriedenstellend. Beim Punkt Ehrungen ragen die 75jährige Mitgliedschaft von Hermin Gehre und die 60jährige von Horst-Hubert Alberty heraus. Eine große Anzahl von Ehrenmitgliedschaften wurde ausgesprochen, zu denen Hennig Brandes kurz die Voraussetzungen der künftigen Ernennungen erläuterte. Prof. Dr. Stefan Levedag stellte seinen Schriftführerposten wegen Arbeitsüberlastung zur Verfügung. Als Nachfolger wurde Jost Schellberg einstimmig gewählt, der auch Koordinator des Jungjägerkurses ist. Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes gab einen Überblick zur aktuellen Lage der Jagd in Deutschland mit den Schwerpunkten: veränderte Jagdmunition, Hundeausbildung, Fallenjagd, Katalog der jagdbaren Arten, Einführung des Schießnachweises und die Änderung der Jagdzeiten. Nach den Ausführungen des Präsidenten schloss sich eine rege Diskussion an.