Braunschweig. Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen. Doch für viele - insbesondere ältere - Beschäftigte wird die zunehmend schnelllebige Arbeitswelt immer mehr zur Last. Im Haus der Wissenschaft in Braunschweig setzen sich rund 100 Unternehmer als geladene Gäste im Rahmen des Forums 'Gesunde Wissenschaft' mit den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt auseinander. Die Techniker Krankenkasse (TK) und das Sportzentrum der Technischen Universität (TU) Braunschweig sind Veranstalter des Symposiums.
Die Region Braunschweig ist Spitzenreiter der europäischen Forschungsstandorte. 27 Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur ziehen an einem Strang, um Wissen zu vernetzen, Innovationen nach vorne zu bringen und nachhaltig zu fördern. Dass die Region über die größte Wissenschaftlerdichte Europas verfügt, verdeutlichen die Zahlen: Mehr als 36.000 Menschen sind in den Forschungseinrichtungen beruflich tätig. Aber auch die Wissenschaft unterliegt dem ständigen Wandel. Führungskräfte und Beschäftigte sind gefordert, lebenslang dazuzulernen, um mit den veränderten gesellschaftlichen und beruflichen Rahmenbedingungen positiv umzugehen. Gesund älter werden ist - gerade in Zeiten des demografischen Wandels - für alle Beteiligten ein erstrebenswertes Ziel. Mit der modernen Hirnforschung lassen sich beispielsweise neue Leistungspotentiale wecken.
In einem beeindruckenden Impulsvortrag erklärt der habilitierte Neurobiologe und Hirnforscher der TU Braunschweig, Professor Dr. Martin Korte, dass sich das Gehirn mit den vier "L" positiv beeinflussen lässt: Lernen, Laufen, Lieben, Lachen. Durch das Lernen entstehen zwischen den Nervenzellen neue Verknüpfungen. Durch das Laufen - ergo durch Bewegung - wird das Gehirn besser durchblutet. Durch das Lieben - hiermit sind insbesondere soziale Kontakte gemeint - wird das Sprach- und Gedächtniszentrum aktiviert. Je aktiver eine Gehirnregion ist, umso länger bleibt sie leistungsfähig. Das Lachen nimmt den Stress und lässt den Augenblick genießen. Das ist erholsam fürs Gehirn.
"Jeder kann seinen persönlichen Alterungsprozess im Guten, wie im Schlechten, beeinflussen. Das menschliche Gehirn kann sehr lange Unglaubliches leisten. Nur ältere Menschen verfügen über einen extrem großen Wortschatz und eine hohe emotionale Intelligenz. Unternehmen sowie die Gesellschaft kann es sich daher gar nicht leisten, auf die Expertise älterer Menschen zu verzichten", betont Professor Korte.
"Auf der Basis von Gesundheitsdaten werden schon seit Jahren von der TK und dem Braunschweiger Wissenschaftsnetzwerk individuelle, bedarfsorientierte Strategien und Maßnahmen für Mitarbeiter entwickelt und umgesetzt", erklärt Rüdiger Novak, Vertriebsleiter der TK in Braunschweig. "Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels werden derzeit gemeinsam weitere spezifische Gesundheitsangebote ausgebaut". Vertreter der Institutionen und Firmen aus Wissenschaft und Technik haben zudem die Chance, regelmäßig an einem offenen Wissenspool - dem Netzwerk 'Gesunde Wissenschaft' - teilzunehmen, den die TK Mitte des Jahres ins Leben gerufen hat.
Neben dem Symposium gab es auch einen Grund zu feiern. Bereits 20 Jahre währt die Kooperation zwischen der TK und dem Sportzentrum der TU. Lutz Stöter, Direktor des Sportzentrums und Rüdiger Novak blicken gemeinsam auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Von Kursen zur Stressbewältigung über betriebliche Gesundheitsmanagementprojekte bis hin zu wissenschaftlichen Studien hinsichtlich der Gesundheitssituation Studierender zeichnen sich thematisch die zwei Dekaden aus, die von den beiden Personen initiiert wurden. "Unsere gute Zusammenarbeit möchten wir auch in Zukunft inhaltlich im Sinne der Studierenden und Beschäftigten der TU Braunschweig weiterentwickeln", so Stöter zum 20-jährigen Jubiläum.
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