Braunschweig / Hannover. An diesem Sonntag steigt das Niedersachsen-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96. Da die Anzahl an erlaubten Gäste-Fans auf Drängen des Niedersächsischen Innenministeriums reduziert wurde, sind sich die eigentlich feindlich gegenüberstehenden Fan-Szenen ausnahmsweise einmal einig im Protest gegen diese Maßnahme. Nachdem Fans aus Hannover erneut eine Demo in Braunschweig angekündigt hatten, wollen sich nun die Braunschweiger in der Landeshauptstadt sehen lassen.
Wie berichtet, haben die Anhänger von Hannover 96 auch für ihren zweiten Versuch eines Aufmarschs durch Braunschweig von der Versammlungsbehörde eine Abfuhr erteilt bekommen. Auch am 3. Oktober soll es nur eine stationäre Kundgebung am Hauptbahnhof geben. Gleiches war bereits für die geplante Demo am 21. September entschieden worden, die Hannoveraner hatten die Versammlung dann ganz abgesagt.
"Fankultur unverhandelbar"
Nun haben die Fans von Eintracht Braunschweig einen Gegenbesuch in der Landeshauptstadt angekündigt. Das bestätigt die Polizeidirektion Hannover, die zugleich zuständige Versammlungsbehörde ist. Der Verein Blau-Gelbe-Hilfe habe für den 3. Oktober von 15 bis 17 Uhr einen Aufzug durch die Innenstadt angemeldet, berichtet eine Polizeisprecherin im Gespräch mit regionalHeute.de. Dieser soll vom Ernst-August-Platz zum Gebäude des Innenministeriums und auf einer anderen Route zurück führen. Das Motto laute "Keine halben Sachen - volles Gästekontingent - Fankultur unverhandelbar". Als Teilnehmerzahl sei ein Wert im mittleren dreistelligen Bereich angegeben worden. Ob es Auflagen gebe, sei noch nicht entschieden.
Solidarität mit dem größten Rivalen
Die aktive Fanszene aus Hannover hatte bereits angekündigt, unter den gegebenen Umständen nicht am Derby teilzunehmen. Und auch die Ultra-Szene aus Braunschweig hatte auf einem beim letzten Heimspiel verteilten Flyer mitgeteilt, dass man auf organisierte Stimmung und Choreographien im Derby verzichten werde. Man ruft dazu auf, "sich solidarisch mit unserem größten Rivalen zu zeigen". Diese Angelegenheit sei größer als ein einzelnes Spiel, denn es werde auch darüber entschieden, wie lebendige Fankultur mit Gästefans in Zukunft aussehen werde.
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