Braunschweig. Die Jugendfeuerwehr Bienrode wurde in diesem Jahr mit dem IF Star ausgezeichnet. Der IF Star ist ein nationaler Preis für innovative Schutzkonzepte und Neuentwicklungen bei deutschen Feuerwehren, der gemeinsam von den öffentlichen Versicherern und dem Deutschen Feuerwehrverband verliehen wird. Mit ihrem Projekt zur Nachwuchsförderung setzte sich die Bienroder Wehr gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg und der Freiwilligen Feuerwehr Waldmünchen gegen zahlreiche andere Bewerber durch. Die Gewinner erhielten neben der IF-Star-Bronzeskulptur in Form eines Sterns ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro. 3.500 Euro des Preisgeldes gingen nach Bienrode. Die Öffentliche Versicherung Braunschweig hat den Betrag auf 4.000 Euro aufgerundet. Erstmals gehörte in diesem Jahr auch eine Feuerwehr aus dem Geschäftsgebiet der Öffentlichen Versicherung Braunschweig zu den Gewinnern. Offiziell verliehen wird der Preis an die Jugendlichen, sobald das Infektionsgeschehen dies wieder zulässt. Dies teilt die Öffentliche Versicherung Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
Beworben habe sich der Feuerwehrnachwuchs aus Bienrode gemeinsam mit Jugendfeuerwehrwartin Jasmin Conrad und ihrem Stellvertreter Niklas Gieseke mit dem Projekt „JF to go“, einem mobilen Übungsdienstkonzept, das die jungen Helferinnen und Helfern auch während der Coronakrise fördere und ihnen den Übungsdienst von zu Hause ermögliche. „JF to go“ bestehe aus 16 Euroboxen, die mit diversen Lehr- und Lernmaterialien gefüllt sind, damit die Schulung in den wichtigsten Themenbereichen trotz Krise weitergehen könne. Die Boxen werden im Wechsel bei den Jugendlichen zu Hause angeliefert. Jede Übungseinheit finde digital in Form einer Videokonferenz statt. Dabei werden die Jugendlichen in der Theorie unterwiesen und es werde ihnen der Arbeitsauftrag mithilfe der gelieferten Materialien erklärt. Aber auch die soziale Komponente sei nicht vergessen worden: Zu Beginn jeder Übungseinheit bleibe genügend Zeit für einen persönlichen Austausch. Dank „JF to go“ seien die Bienroder auch vor dem Hintergrund der aktuellen Lage gut darauf vorbereitet, wieder in den dezentralen und digitalen Dienstbetrieb überzugehen.
Das Projekt, so die Jury des diesjährigen IF Star, bestehend aus Experten der Öffentlichen Versicherer, einer Berufsfeuerwehr, dem deutschen Feuerwehrverband und einem Vertreter der Wirtschaft, habe einen hohen Nutzen sowohl für die Feuerwehrgemeinschaft als auch für die Gesellschaft. Das Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms „Generation3“ aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.
Preisgeld soll Jugendlichen zugutekommen
„Was hier vor Ort im Ehrenamt passiert, finde ich immer wieder absolut sensationell“, so Dirk Gronert, Vorstandmitglied der Öffentlichen Versicherung Braunschweig. „Als besonderes Beispiel dafür dient die Jugendfeuerwehr Bienrode: Die Verantwortlichen haben mit ihrem freiwilligen Einsatz gezeigt, wie man schnell und kreativ auf die Herausforderung der Coronapandemie reagieren kann – zusätzlich zu den privaten und beruflichen Bedingungen, die jeder einzelne von uns zu bewältigen hat. Dieses herausragende Engagement für die Weiterbildung der Jugendlichen sollte für uns alle ein großes Vorbild sein. Die Entscheidung der Jury war aus unserer Sicht genau richtig und wir gratulieren der Jugendfeuerwehr Bienrode zur Verleihung des IF Star.“
„Wir hatten bei der Bewerbung eine Menge Spaß und unsere jungen Feuerwehrfrauen und -männer waren hochmotiviert – dass wir tatsächlich gewinnen würden, hätten wir aber niemals gedacht“, freut sich Jugendfeuerwehrwartin Jasmin Conrad. „Uns war und ist es wichtig, den Jugendlichen auch in diesen besonderen Zeiten ein abwechslungsreiches und spannendes Freizeitangebot zu bereiten. Ich bin sehr stolz auf das große Engagement unserer Jugendlichen und wir freuen uns riesig über den IF Star. Aus unserer Sicht gilt diese Auszeichnung aber auch allen anderen Feuerwehren, die mit ihren Ideen und viel persönlichem Einsatz auf die Coronakrise reagiert haben und sich gemeinsam weiterhin freiwillig einsetzen, um anderen zu helfen. Wir hoffen, dass wir viele andere dazu motivieren können, sich ebenfalls zu engagieren.“ Das Preisgeld soll daher auch den Jugendlichen zugutekommen: „Wir wollen es zur Förderung der momentan etwas zu kurz kommenden Kameradschaftspflege aufsparen und, sobald es wieder möglich ist, in eine Wochenendfahrt mit den Jugendlichen investieren.“
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