JuLis stellen sich bildungspolitisch für Landeskongress auf




Braunschweig. Am ersten März-Wochenende (01.-02.03.2014) wird der Landeskongress der Jungen Liberalen Niedersachsen in Bad Rothenfelde tagen. Der zu beratende Leitantrag des Landesvorstands beschäftigt sich mit der aktuellen bildungspolitschen Lage Niedersachsens. Im Rahmen ihrer Kreismitgliederversammlung haben sich die Jungen Liberalen Braunschweig daraufhin ausgiebig mit bildungspolitischen Ideen auseinandergesetzt und zwei wesentliche Beschlüsse zur universitären Bildung gefasst.

Die JuLis Braunschweig fordern in ihrem Beschluss „Dumm weil exzellent?“, dass Mittel, die die Hochschulen aus der Exzellenzinitiative des Bundes erhalten, auch in die Hochschullehre investiert werden dürfen. Insbesondere muss möglich sein die Mittel für die Einrichtung regulärer Professuren und Stellen im akademischen Mittelbau mit normalem Lehrumfang zu verwenden. Außerdem dürfen Forschungsprofessuren aus Exzellenzmitteln, die einen maßgeblich geringeren Lehrumfang haben als reguläre Professuren, bei der Berechnung der Lehrdeputate und der den Hochschulen zustehenden Professorenstellen nicht wie reguläre Professuren behandelt werden. Der Kreisvorsitzende Moritz Voelkner erklärt zu diesem Beschluss: „Lehre und Forschung sehen wir als gleichberechtigte Bereiche der Hochschulen. Nicht umsonst befindet sich beides unter einem Dach- die beiden Bereiche sind eng miteinander verzahnt. Deswegen sehen wir es als unerlässlich an, dass auch bei Zuschüssen und Finanzierung auf diese Verzahnung geachtet wird. Die Exzellenzinitiative darf einer guten universitären Bildung nicht im Wege stehen, sondern sollte vielmehr auch die Hochschullehre unterstützen. Aus exzellenter Lehre gehen exzellente Studenten hervor.“

Doch die JuLis sehen nicht nur Verbesserungsbedarf bei der Mittelverwendung, sondern wollen auch qualifizierten, aussichtsreichen Bewerbern einen direkten Weg ins Studium ermöglichen. „Es ist uns wichtig, dass Studienplätze nach Kompetenz vergeben werden. Nicht immer ist das Abitur dabei geeignetes Maß. Wir fordern, dass das System der örtlichen Vergabe nach N.C. ergänzt wird“, so Voelkner. Nach Abzug der entsprechenden Quoten (bspw. Härtefalle) soll nur noch ein geringer Teil nach Abiturschnitt und die Hälfte der Studienplätze nach hochschuleigenen Kriterien vergeben werden. Ein Großteil der zur Verfügung stehenden Plätze soll durch Eignungsprüfungen vergeben werden, wobei die Bewerber mit den besten Prüfungsergebnissen ohne Beachtung ihres Abiturschnitts einen Studienplatz erhalten.

Abschließend erklärt Voelkner: „Selbstverständlich wird auch die Schulpolitik im Rahmen des ausführlichen Leitantrags ausgiebig auf dem Landeskongress diskutiert werden. Unter anderen werden wir uns erneut in Bezug auf die Thematik G8/G9 positionieren – da darf man sehr gespannt bleiben, wie sich der Verband ausrichtet. Als Braunschweiger werden wir unter anderem unsere beiden hochschulpolitischen Beschlüsse als Anträge einreichen, hoffentlich beraten und beschließen. Da unser Verband vornehmlich aus jungen Leuten und damit aus Schülern und Studenten besteht, ist Bildungspolitik erfahrungsgemäß immer ein brisantes und hitzig diskutiertes Thema – wir dürfen wohl einen interessanten Kongress erwarten.“