Braunschweig. Aktuell, kontrovers und mutig: die in Toronto lebende Fotografin Samra Habib, in Pakistan geboren, hat ihre Bilder zunächst in einem Foto-Blog gezeigt und diese im Sommer 2014 einem breiten Publikum vorgestellt. Die Bilder sind im März dieses Jahres erstmals in Deutschland, im SUB, dem schwulen Zentrum in München ausgestellt. Nun kommen sie auch nach Braunschweig: am Freitag, 6. November, um 19.30 Uhr eröffnet das Onkel Emma die Ausstellung „Just Me and Allah“- Portraits queerer Muslime. Zu sehen sind die Bilder in der Echternstraße 9.
Völlig unterschiedliche Menschen in doch ähnlichen Lebenssituationen: die Menschen, die Samra Habib abgelichtet hat, vereint alle eines – den Mut sich offen zu zeigen. Der Mainstream-Islam mache es einem nicht gerade einfach, sein Leben als homosexueller, bisexueller oder transsexueller Menschen zu leben. Dennoch seien die Traditionen des Islam für viele Menschen wichtig, böten sie Geborgenheit und das Gefühl einer Zugehörigkeit, erklärt die Fotogafin gegenüber dem SUB. Eines der Models sagt, dass man schon immer da gewesen sei, "nur die Welt ist noch nicht bereit für uns." Wie so viele queere Muslime habe sie ihren eigenen spirituellen Weg gefunden. "Ich beobachte, dass sie alle ihren Frieden gemacht haben mit dem Islam", so die Künstlerin. Sie würden Religion so interpretierten, wie sie ihnen gut tue, schreibt das Kulturzentrum München.
Zu sehen ist die Ausstellung zu den Kneipenöffnungszeiten, jeden Freitag ab 20 Uhr.
"Just me and Allah": Ein queer-muslimisches Foto-Projekt
von Sina Rühland
| Foto: Onkel Emma/Samra Habib