Kastaniensterben am Löwenwall geht weiter

von Robert Braumann


Am Löwenwall sind die Kastanien erkrankt, bisher gibt es keine Lösung, Foto: Robert Braumann
Am Löwenwall sind die Kastanien erkrankt, bisher gibt es keine Lösung, Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. In Braunschweig wurden Symptome der Erkrankung von Kastanien mit dem Bakterium Bakterium Pseudomonas syringae pv. aesculi erstmals 2013 durch Mitarbeiter des Fachbereichs Stadtgrün & Sport am Löwenwall festgestellt. Von den insgesamt 275 dort vorhandenen Kastanien wiesen 69 ein entsprechendes Schadensbild auf. Seitdem mussten schon 43 Bäume gefällt werden und das Problem besteht weiter.

Experten haben bisher keine Lösung gefunden und das Bakterium zerstört immer mehr Bäume in ganz Deutschland.  Erstmals war das Bakterium in Indien aufgetreten, an der Indischen Rosskastanie werden jedoch lediglich Schäden an den Blättern verursacht. In Deutschland wird vor allem auch die Rinde angegriffen, Pilze siedeln sich an, die Versorgung der Bäume leidet.  Stadtsprecher Rainer Keunecke sagte: "Betroffen war und ist ein Bereich im östlichen Teil des Löwenwalls. Weitere bestätigte Verdachtsfälle an anderen Standorten im Stadtgebiet wurden bislang nicht festgestellt." Man habe versucht die gefällten Bäume durch Neuanpflanzungen zu ersetzen, doch auch diese zeigten wieder Symptome der Krankheit. So seien momentan 24 Standorte unbepflanzt.

Weitere Bäume müssen weichen


Die Untersuchung der Vorfälle hatte bereits 2013 das Julius Kühn Institut (JKI) übernommen. Die Verwaltung steht auch weiterhin in Kontakt mit den Wissenschaftlern. Denn im Blick auf die Erkrankung sind viele Fragen offen. Keunecke: "Die Verbreitungswege des Bakteriums sind nicht geklärt. Ein Gegenmittel zur Behandlung befallener Rosskastanien oder eine Methode zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung gibt es bislang nicht." Das Krankheitsbild der Bäume sei sehr unterschiedlich ausgeprägt, bei etwa zwei Dutzend sei die Krankheit noch nicht so weit fortgeschritten, andere hätte es schon deutlich erwischt. Man gehe davon aus, dass man in diesem Jahr noch etwa ein halbes Dutzend Bäume werde fällen müssen. Die Verwaltung werde die weitere Entwicklung im Blick behalten, erklärt der Stadtsprecher.