Braunschweig. Das Vergabeverfahren zur Sanierung der Stadthalle musste aufgrund des vorzeitigen Verfahrensausstiegs des einzigen Bieters ohne Beauftragung beendet werden. Darüber hat die Verwaltung am heutigen Freitag die Ratsgremien informiert und teilt dies nun in einer Pressemitteilung mit.
Der laufende Vergabeprozess befand sich in der Verhandlungsphase, die sich, wie von der Verwaltung berichtet, aufgrund des Umfangs der Maßnahme und der zur Verfügung gestellten Vergabeunterlagen als sehr komplex und zeitintensiver als zunächst geplant darstellte. Aus diesem Grund ergab sich auch eine Verzögerung der ursprünglich vorgesehenen Verfahrenstermine. Durch die eingetretenen Baupreisindexsteigerungen war mit massiv erhöhten Baukosten zu rechnen.
Sehr hohe Angebotssummen
Trotz der Berücksichtigung dieser Baukostensteigerungen wies das durch den Bieter eingereichte indikative Angebot eine sehr hohe Kostendifferenz sowohl in Bezug auf die angebotenen Bauinvestitionsleistungen als auch auf die ausgeschriebenen Betriebs- und Instandsetzungsleistungen aus. Die Phase der Bieterverhandlung konzentrierte sich daher zunächst auf die Aufklärung der sehr hohen Angebotssummen und auf die Sicherstellung eines gleichen Leistungsverständnisses auf der Grundlage der bereitgestellten Verfahrens- und Vergabeunterlagen.
Daran anschließend wurden Möglichkeiten zur Reduzierung des sehr hohen Angebotspreises erörtert, allerdings ohne ein für die Stadt Braunschweig aus wirtschaftlicher Sicht darstellbares Ergebnis zu erzielen. Das Verfahren wurde ohne eine finale Angebotsphase durch Rücktritt des Bieters vom weiteren Verfahren und die sich daran notwendigerweise anschließende formale Aufhebung seitens der Stadt Braunschweig beendet. Aufgrund des im Vergaberecht geltenden Grundsatzes des Geheimwettbewerbs, der auch nach Beendigung eines Verfahrens fortbesteht, können weitere Einzelheiten zum Vergabeverfahren, insbesondere zum Bieter und zu den Angebotspreisen, nicht öffentlich kommuniziert werden.
Reduzierter Weiterbetrieb möglich
Die Verwaltung wird auf dieser Grundlage Handlungsalternativen bewerten und Vorschläge für eine Umsetzungsstruktur beziehungsweise –organisation erarbeiten. Sie prüft zudem derzeit gemeinsam mit der Stadthalle Braunschweig Betriebsgesellschaft mbH Möglichkeiten eines reduzierten Weiterbetriebs der Stadthalle. Dies schließt auch die Nutzung der Stadthalle für städtische Gremiensitzungen sowie den Betrieb der Impfstation in der Stadthalle mit ein. Die Verwaltung wird den Ratsgremien und der Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen berichten.
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