Braunschweig. In vielen Jahren war es ein großes Highlight im Prinz-Albrecht-Park: Mutige Piloten bestiegen selbst gebaute Rennautos und düsten den Nußberg hinab. Doch damit ist nun wohl endgültig Schluss.
Unter dem Motto „Coole Kisten gegen die Uhr“ brausten tollkühne Adrenalinjunkies im Alter von sechs bis 14 Jahren beim Seifenkistenrennen um die Wette. Neben dem Wettkampf um die Bestzeit wurden auch die verwegensten Mini-Flitzer gekürt. Der Wettkampf hatte eine lange Tradition: Über 20-Jahre lang wurde die Familienveranstaltung jährlich abgehalten. 2019 fand am Muttertag das 21. Seifenkistenrennen am Nußberg allerdings letztmalig statt.
Dann kam Corona
Besonders die Corona-Pandemie kam der Planung 2020 in die Quere. Durch die damit einhergehenden Einschränkungen fand das Rennspektakel 2020 nicht statt. Doch auch in den Folgejahren verzichteten die Organisatoren auf das Event. Hinzu kam eine weitere tragische Entwicklung. 2019 verstarb der ehemalige Bezirksbürgermeister des Östlichen Ringgebiets, Uwe Jordan, im Alter von gerade mal 67 Jahren aufgrund seines Krebsleidens (mehr dazu). Er war stets sehr engagiert, wenn es um das Seifenkistenrennen ging. So war er auch derjenige, der die Sonderwertung für die außergewöhnlichsten Rennfahrzeuge ins Leben gerufen hatte - dafür spendete er jährlich die Pokale.
Neue Veranstaltungen folgen
Wie Monika Bartosch vom Kinder- und Jugendzentrum Selam und Arbeitskreis Kinder, welcher das Rennen veranstaltete, berichtet, wird das Event zukünftig nicht mehr stattfinden - eine Alternative sei aber geplant: "In diesem Jahr hat sich der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Stadt Braunschweig erneut gegen das Seifenkistenrennen ausgesprochen, sodass der Arbeitskreis Kinder ein neues Stadtspiel organisiert. Es wird im September stattfinden und ist angelehnt an das Brettspiel 'Scotlandyard'."
Zur Zeit sei nicht geplant, das Seifenkistenrennen wieder aufleben zu lassen. Dazu hätte man sich auch entschieden, da die Teilnehmerzahl in den vergangenen Jahren der Veranstaltung rückläufig gewesen sei, sowohl bei den Rennfahrern als auch bei den Zuschauern.
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