Braunschweig. Am Samstag, den 12. Juli 2014, fand auf der Sportanlage des VfB Rot Weiss Braunschweig das „Keine Eintracht mit Nazis“ Fußballturnier statt. Rund 350 teilnehmende Spieler und Gäste folgten dem Aufruf der Gruppe Ultras Braunschweig (UB) laut einer Mitteilung der Gruppe.
„Es ist schön zu sehen, wie viele Menschen aus nah und fern gekommen sind, um mit uns gemeinsam ein Zeichen gegen rechte Hooliganstrukturen in Braunschweig und unser Gruppenverbot zu setzen“, merkte eine Sprecherin von UB im direkten Anschluss an das Turnier an. Aber nicht nur die zum Teil spannenden und ansehnlichen Spiele, sondern auch die Lesung vom Journalisten und Autor Ronny Blaschke zu seinem Buch „Versteckspieler“ und ein Graffiti-Workshop gestalteten den Tag.
Unter den insgesamt 22 mitspielenden Teams waren vor allem verschiedenste Initiativen, Fanclubs und Jugendverbände aus Braunschweig vertreten. Das Turnier diente auch zum Vernetzen für ein breites Bündnis gegen die Umtriebe rechter Hooligans. Doch auch von außerhalb beteiligten sich Gruppen, so gewann die Bremer Ultràgruppe „Infamous Youth“ das Turnier.
Das Turnier ging über in das Kinder- und Jugendfest „Summervibes“ des Jugendring Braunschweig e.V. und seiner Verbände auf dem HBK-Vorplatz. Hier spielten die Band Callin Tommy, der Berliner Rapper Kobito und Supershirt und rundeten den Tag damit erfolgreich ab.
"Der 12. Juli 2014 war ein gelungener Tag, der vielen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird", schreiben die Ultras. "Wir wissen jedoch auch, dass durch Feiern und Fußballspielen das Problem rechter Hooliganstrukturen rund um Eintracht Braunschweig nicht gelöst werden kann. Mit diesem Aktionstag konnte jedoch weiter auf die Problematik aufmerksam gemacht werden und auch in Zukunft wird es weitere Aktionen geben. Wir wollen keine Eintracht mit Nazis. Überall wo menschenverachtende Ideologien verbreitet werden, wo Andersdenkende bedroht und angegriffen werden, muss sich diesem Treiben aktiv entgegengestellt werden. Wir fordern die Rücknahme des Verbots der antifaschistischen Gruppe Ultras Braunschweig. Ein Verbot der Betroffenen von rechter Gewalt bleibt weiterhin ein fatales Signal in Richtung rechter Schläger, es widerspricht jeglichem demokratischen Grundanspruch."
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