"Kinder leiden leise" - Landeselternvertretung fordert Öffnung der Kitas

Es wurde eine Initiative gestartet, um die Situation der Kinder zu veranschaulichen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Hannover. Die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kitas hat am Montag zu einer Initiative aufgerufen, welche die seit Monaten andauernde Situation der Kinder aufzeigen soll. Hierzu wurden öffentlich alle Eltern aufgefordert unter dem Hashtag #kinderleidenleise Videos, Nachrichten, Emails usw. zuzusenden, welche seit gestern medial verbreitet werden (Facebookseite Kita LEV, Twitteraccount @KitaLandeselte1 sowie unter dem Instagram Profil kinder.leiden.leise". Dringendes Anliegen sei, den politischen Entscheidern deutlich zu machen, wie sehr die Kinder in den letzten zwölf Monaten ignoriert wurden, welche Auswirkungen das hatte und dass die Forderungen ein Gesicht haben. Das teilt die Landeselternvertretung in einer Pressemitteilung mit.


Viele Kinder hätten seit Monaten keinen Kontakt zu Gleichaltrigen, sie seien isoliert im familiären Umfeld, ihre gewohnten Strukturen seien von einem auf den anderen Tag komplett weggebrochen. Die Gewalt in Familien habe zugenommen. Kinder bräuchten Kinder.


"Wir fordern seit Monaten die Öffnung von Kitas (unter Berücksichtigung der entsprechenden Hygienemaßnahmen und unter Berücksichtigung der sehr stark variierenden Inzidenzen in jedem Landkreis/jeder Stadt), leider hat die Regierung in Hannover ihre Prioritäten anders gesetzt. Das Wohl der Kinder steht hinter einem neuen Haarschnitt, hinter einem frisch angelegten Blumenbeet und auch hinter Konzernen", kritisiert die Landeselternvertretung. Kinder hätten ein Recht auf frühkindliche Bildung. Dieses Recht werde ihnen seit nunmehr einem Jahr verwehrt. Die Folgen seien noch nicht absehbar, man könne nur erahnen, was es mit den Kindern gemacht hat. "Wir Eltern kennen unsere Kinder am besten und wissen bereits heute, dass die Isolierung unsere Kinder verändert hat", so die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kitas.

"Klare Perspektive fehlt"


Noch weniger Verständnis für das Vorgehen in Niedersachsen ergebe sich aus der Tatsache, dass in anderen Bundesländern bereits wieder eine Betreuung für alle Kita-Kinder angeboten werde, wenn auch mit pandemiebedingten Einschränkungen. Eine klare Perspektive für Niedersachsen fehle gänzlich. Die Landeselternvertretung der niedersächsischen Kindertagesstätten habe am 19. Februar deshalb gemeinsam mit der Initiative Familien in der Krise eine Petition für die Öffnung der Niedersächsischen Kindertagesstätten gestartet, die bereits mehr als die 5.000 nötigen Stimmen erhalten habe.


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