Kinderbetreuung: GRÜNE Ratsfraktion fordert Beständigkeit

Mit einem Antrag, der in der kommenden Woche beraten wird, will die Ratsfraktion eine flexiblere Lösung für über dreijährige Kinder in der Tagespflege erreichen.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Mit einem Antrag im Jugendhilfeausschuss (JHA) will sich die GRÜNE Ratsfraktion dafür einsetzen, dass Kinder auch nach ihrem 3. Geburtstag bis zum Beginn des Kita-Jahres in ihrer vertrauten Tagespflege bleiben dürfen, wenn in der gewünschten Kita oder Eltern-Kind-Gruppe kein Platz frei ist. Darüber informiert die Ratsfraktion in einer Pressemitteilung.



Bislang sei das in Braunschweig gängige Praxis gewesen. Erst durch eine neue, restriktive Auslegung der Verwaltung sollen Kinder nun sofort aus der Tagespflege herausgelöst und in eine Übergangseinrichtung geschickt werden, selbst wenn klar sei, dass wenige Monate später ein weiterer Wechsel in die eigentliche Wunsch-Kita folgt. „Diese Änderung ist kontraproduktiv und schafft extreme Unsicherheit bei den Eltern. Familien wissen nicht, ob und wo ihr Kind für die Übergangsmonate betreut wird. Das bedeutet: zweimal Eingewöhnung in kürzester Zeit, zweimal Abschied von vertrauten Bezugspersonen und jede Menge Stress für Kinder und Eltern. Das ist pädagogisch unsinnig und widerspricht eindeutig dem Kindeswohl“, kritisiert Dr. Elke Flake, GRÜNE Ratsfrau und Mitglied im JHA.

Das wird im Antrag gefordert


Wenn bis zum 1. August kein Platz in der Wunsch-Kita (Erstwunsch oder Zweitwunsch) frei ist, sollen laut dem Antrag der Ratsfraktion Kinder wie bisher in der Tagespflege bleiben dürfen. Die Stadt übernehme dann die Kosten bis zum Ende des Kita-Jahres. „Kinder brauchen Verlässlichkeit und Bindung, nicht Zwangswechsel mitten im Jahr. Es ist eine klare Ungleichbehandlung, dass Kinder in Krippen nach ihrem 3. Geburtstag problemlos bis zum Sommer bleiben dürfen, Kinder in der Tagespflege aber herausgerissen werden sollen. Diese Entscheidung der Verwaltung gefährdet das Vertrauen vieler Eltern in die Betreuungsangebote unserer Stadt. Eine familienfreundliche Kommune sieht anders aus“, betont Ratsfrau Bianca Braunschweig, ebenfalls Mitglied im JHA. Die GRÜNEN sähen im Vorgehen der Verwaltung eine unnötige Hürde für Familien und eine Schwächung der Kindertagespflege insgesamt. „Anstatt ein bewährtes Modell ohne Not in Frage zu stellen, sollten wir Eltern und Kindern Sicherheit geben“, so Flake und Braunschweig weiter.

Der Antrag wird am 25. September im JHA beraten.

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