Braunschweig. Was verbindet fliegende Haie, Nazi-Zombies, eine Taskforce aus reanimierten, in Vietnam gefallenen US-Soldaten, Ralf Richter, Michaela Schaffrath, Robert LaSardo und Oliver Kalkhofe mit Braunschweig? Der Film Sky Shark, denn die Idee, der Direktor und der Produzent kommen aus der Löwenstadt und gedreht wurde hier auch schon. Auf Kickstarter kann man das Projekt unterstützen. Bisher sind über 85.000 Euro zusammengekommen (75.000 Euro waren benötigt). Am Montag endet die Frist. RegionalBraunschweig.de hat sich mit Carsten und Marc Fehse getroffen, die Brüder sind die Initiatoren des Streifens.
Vor zehn Jahren haben die Marc und Carsten Fehs die Design- und Filmagentur Marctropolis gegründet. Mittlerweile arbeiten dort acht Mitarbeiter. Der Schwerpunkt liegt auf Filmproduktion. Es gibt aber auch Hörbücher, das Cinestrange Festival hat hier seine Wurzeln und man befasst sich auch weiterhin mit Design. "Alles was mit Film im engeren und weiteren Sinne zu tun hat, das machen wir", so Carsten Fehse. "Wir sind sehr umtriebig", ergänzt Marc. Für ein aktuelles Projekt hatten sich unter anderem James Brown begleitet und eines der letzten Interviews vor seinem Tod geführt. Die Dokumentation "The Power of Soul" wird demnächst erscheinen.
Nazis greifen mit fliegenden Haien an
Jetzt arbeiten sie zudem intensiv an dem Film Sky Sharks. Worum soll es in dem Streifen gehen? Ein Geologen-Team legt tief im Eis der Antarktis eine Höhle frei, wo sie ein noch intaktes Nazi-Labor entdecken, in dem man anno dazumal modifizierte Haie - natürlich zu Welteroberungszwecken - gezüchtet hat, die zu fliegen in der Lage und deren Reiter genetisch mutierte untote Super-Menschen sind. Eine Taskforce aus reanimierten, in Vietnam gefallenen US-Soldaten - die Dead Flesh Four - wird zusammengestellt, um die Erde vor dem sicheren Untergang zu retten.
Fliegende Haie, die ein Flugzeug angreifen? In Sky Sharks der ganz normale Wahnsinn. Foto: Marctropolis
Da stellt sich unweigerlich die Frage, wie kommt man auf die Idee so etwas auf die Leinwand bringen zu wollen. Marc Fehse lacht: "Du musst verrückt und wahnsinnig sein und eines Nachts aufwachen und die Idee dazu haben. Dann musst du nur noch deinen Brüder und alle anderen Leute um dich herum davon überzeugen, was das für eine tolle Idee ist und schon kann es losgehen. Ich persönlich steh schon auf Trash und Party-Filme und mit genügend Fantasie, entsteht dann eben so etwas." Man fühle sich dem Trash-Genre schon verbunden, aber würde den Film eher im Pulp-Genre verorten. Das würde dem Ganzen näher kommen, denn einen Haufen Schrott würden sie sicherlich nicht produzieren. Hauptziel wäre es Leute 90 Minuten lang zu unterhalten.
Viele Szenen sind bewusst "drüber"
Der Trailer, der schon zu sehen ist, glänzt neben hochwertigen Aufnahmen mit vielen Splatter-Szenen. Die Brüder sagen sie hätten sich bewusst dafür entschieden.
Michaela Schaffrath ist kaum zu erkennen. Foto: Sky Sharks
"Auf der einen Seite geht es in dem Film um Nazi-Zombies, die auf Haien fliegen und extrem böse sind, dass muss sich auch in den Aufnahmen zeigen. Dazu ist die Gewalt so überzogen dargestellt, dass niemand das für ernst nehmen kann. Es ist gewollt drüber und das sieht man auch. Den Film entschärfen können wir immer noch", so Marc. Im Film wolle man nicht auf Klamauk setzen, einige Witze würde man erst nach und nach entdecken und man hätte eine gewisse Fallhöhe bei den Gags, die sich in den Szenen erst nach und nach entwickeln würde.
Schweres Pflaster für Genre-Filme
Die Beiden wollen mit ihrem Projekt auch ein Stück weit ein Umdenken erreichen. Das Problem wäre in Deutschland häufig, dass man Genre-Filme verteufeln würde. Förderungen seien weiterhin schwer zu bekommen. Ein Beispiel wäre bis heute Roland Emmerich, den man mehr oder weniger aus Deutschland mit seinen Filmen verbannt hätte. Er wäre dann in Amerika zu einem Star geworden und heute würden sich viele mit seinen Werken brüsten. Es würde nach und nach ein Umdenken einsetzen. Dennoch würde eine große Fangemeinde bestehen, das hätten Filme wie Iron Sky oder Sharknado und die eigene Kickstarter-Kampagne gezeigt. "Es ist toll zu sehen, dass uns schon so viele bei unserem Projekt unterstützt haben und wir schon eine kleine Fanbase vorweisen können", sagt Marc. Das Geld aus der Kampagne soll genutzt werden, um weiter am Film zu arbeiten. Bisher sind 30 Minuten im Kasten, weitere 60 sollen folgen. Das Vorhaben würde aber jetzt schon zeigen, dass man mit Überzeugung viel erreichen könnte und keine Produktionsfirma bräuchte. 70 Prozent des Films sollen in Deutschland gedreht werden, die nächsten Aufnahmen sind für den November geplant. Insgesamt ist ein Budget von rund drei Millionen eingeplant. Mehr Infos zur Kampagne gibt es hier.
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