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Kinokritik: Birds of Prey - Kunterbunte Frauen-Action

Emanzipierte Frauen und ein neuer Bösewicht - Birds of Prey lässt viele Charaktere erstmals auf der Kinoleinwand auftreten.

Ob es sich lohnt, die Emanzipation von Harley Quinn zu begleiten, verraten unsere Kinokritiker. | Foto: Astor / Video: Julia Seidel

Braunschweig. Am gestrigen Mittwochabend lief ein weiterer Film aus dem DC-Universum in den Kinos an. "Birds of Prey" erzählt die Geschichte von Harley Quinn nach ihrer gescheiterten Beziehung zum Joker, dem Erzfeind von Batman. Zusammen mit anderen starken Frauenfiguren entwickelt sich die verrückte Blondine zu einer starken Antiheldin. Ob es sich lohnt dieser Entwicklung beizuwohnen verraten unsere Kinokritiker.

Mit dem im Jahr 2016 erschienenen Film "Suicide Squad" eroberte Harley Quinn oder auch Dr. Harleen Quinzel erstmals die Kinoleinwand. Die bisher nur als "Freundin vom Joker" bekannte Figur erlangte so mehr Aufmerksamkeit außerhalb von Comic und Zeichentrickserie. Die "Emanzipation der Harley Quinn" beginnt genau dort, wo ihre Beziehung zum "Clownprinz des Verbrechens" endet, nämlich mitten zwischen Kriminellen. Doch das eigenständige Leben ist nicht leicht, muss sie schon bald erfahren.

Inhalt



Nachdem sich die gestörte Harley Quinn (Margot Robbie) vom Superschurken Joker getrennt hat, schließt sie sich in Gotham einer bizarren Allianz mit Huntress, Black Canary und Renee Montoya zusammen. Die vier Frauen, die sich eigentlich feindlich gesinnt sind, wollen den ultra-narzisstischen und brutalen Gangsterboss Roman Sionis (Ewan McGregor), der als Black Mask bekannt ist, und seine rechte Hand Zsasz zur Strecke bringen. Denn die beiden haben das junge Mädchen Cass entführt. Die ganze Stadt macht sich nach ihr auf die Suche.

Trailer




Kritik



"Birds of Prey", das ist ein... ja, was ist das eigentlich für ein Film? Ein reiner Actionfilm scheint es jedenfalls nicht zu sein. Humorvoll ist er, der Film. Hier gehen die Meinungen der Kritiker weit auseinander. Während sich die einen über ein gelungenes Maß an Humor gefreut haben, hätten sich die anderen gewünscht, dass er noch ein wenig lustiger hätte sein können. Auf der anderen Seite wirken die Witze oftmals aufgesetzt. DC in krampfhaft lustig. Das ist was Neues und passt so gar nicht in die Reihe der bisherigen Verfilmungen aus dem DC Universum.

Erfrischend anders und neu bis hin zu aufgewärmtem Mittelmaß, das jeder zweitklassige Superheldenfilm zu bieten hat. Selten gingen die Meinungen der Kritiker so weit auseinander wie bei "Birds of Prey". Bleiben wir also bei den Fakten. Der Joker ist Geschichte. Zumindest in diesem Film taucht er nicht auf. Dafür betritt ein neuer Schurke die Bühne und scheint seinen Platz einzunehmen. "Black Mask" oder "Sionis" ist einer der gefährlichsten und einflussreichsten Mafiabosse in Gotham, der auch mit dem Joker eine Vorgeschichte hatte. Nach der Trennung vom Joker verliert Harley ihre Immunität und wird von sämtlichen Kriminellen in Gotham gejagt. So auch von Sionis, dem es schließlich gelingt, sie zu fangen. Anstatt frei zu sein, scheint sie sich wieder in eine Abhängigkeit zu begeben, was etwas an ihrer Emanzipation zweifeln lässt. Auch die Hyäne zeugt nicht davon, dass sich Harley tatsächlich komplett vom Joker gelöst hat, da sie durch ihr Gelächter immer an diesen erinnert, dessen Markenzeichen das stete, irre Lachen ist.

Die Story scheint eher flach auszufallen, obwohl die Charaktere gut ausgearbeitet sind und viel Tiefgang besitzen. Dabei ist DC bemüht auch den Frauen in seinem Universum eine eigene Stimme zu geben. Neben all den männlichen und weiblichen Helden und männlichen Anti-Helden scheinen weibliche Antihelden etwas Neues zu sein. Hier wurde gezeigt, dass auch Frauen in der Lage sind für sich einzustehen, ohne dass es hier die Hilfe eines Mannes gebraucht hätte.

Fazit



Obwohl der Plot eher schwach daherkommt, hat er auch viel Gutes zu bieten. So sind die Actionszenen gut gemacht und leicht zu folgen. Mit Witz und Humor wird das Ganze dann wieder etwas aufgelockert, sodass man sich gut unterhalten fühlt. Um den Film genießen zu können, sollte man jedoch nicht bereits zu tief ins DC-Universum eingetaucht sein. Für alle anderen verspricht "Birds of Prey" ein unterhaltsames Action-Abenteuer zu werden - diesmal mit Frauen in der Hauptrolle.

Wir vergeben drei von fünf Punkten.