Braunschweig. "Der Spion von nebenan" ist das neueste Machwerk des Regisseurs Peter Segal, der sich 1994 mit dem dritten Teil der "Die nackte Kanone"-Reihe einen Namen machte. Die Hauptrolle des rabiaten Muskelpakets JJ spielt der ehemalige Wrestler Dave Bautista, der in seinem Filmportfolio auf Blockbuster wie "James Bond 007: Spectre", sowie zwei Rollen in Avengers- und Guardians of the Galaxy-Filmen zurückblicken kann. Ob Actionkomödienveteran Segal und der im Komödienbereich eher frische Dave Bautista zusammen einen sehenswerten Spionagefilm auf die Beine stellen konnten, verraten euch unsere Filmtester.
Die aufgeweckte Nachwuchsspionin Sophie wird gespielt von der 2008 geborenen Chloe Coleman, die trotz ihres kurzen Lebens auf sage und Schreibe 16 Rollen in Filmen und Serien zurückblicken kann. Ihre Filmkarriere begann bereits 2013 mit der Musical-Erfolgsserie "Glee". Die Rolle der quirligen Hackerin Bobbi übernimmt die Komödienerfahrene Kristen Schaal. Der Film ist in Deutschland für Kinder ab 12 Jahren freigegeben.
Inhalt
Weil er eine Mission versaut hat, muss der rabiate CIA-Mann JJ einen langweiligen Überwachungsjob übernehmen. Dabei wird er von der vorwitzigen neunjährigen Sophie vorgeführt und dazu erpresst, sie zur Spionin auszubilden. Beide können voneinander lernen und das ungleiche Duo freundet sich an.
Trailer
Kritik
"I just wanna break the Rules" - ich möchte einfach die Regeln brechen, lauten die letzten Zeilen des Trailer-Songs. Was der Trailer verspricht, kann der knapp 142 Minuten lange Film nicht wirklich halten. Unsere Filmtester waren sich ziemlich einig, dass der Streifen sich früher hätte entscheiden müssen, in welche Richtung er eigentlich will. "'Der Spion von Nebenan' erinnert an 'Leon der Profi' und 'Big Mamas House', hat aber nicht den Charme von 'Leon der Profi' und nicht den Humor von 'Big Mamas House' fasst es einer unserer Tester zusammen. Die Story sei vorhersehbar und zu holprig, die Witze zu albern. Eine andere Testerin bewertet die schauspielerische Leistung gar mit "sie waren stets bemüht". Auch die Spezialeffekte in den Actionszenen konnten die langatmige Story nicht retten. Die vor dem Greenscreen gedrehten Szenen wirken unrund, um die Schauspieler ist teilweise eine deutliche grüne Silhouette erkennbar. Dinge, die einem Machwerk aus dem Jahr 2020 nicht gut zu Angesicht stehen.
Drei Schauspieler stechen jedoch eindeutig heraus: Kristen Schaal als Hackerin Bobbi, der aus den Hangover-Filmen bekannte Ken-Jeong als CIA-Chef und natürlich die Jungschauspielerin Chloe Coleman, die trotz ihres zarten Alters von zwölf Jahren die "Großen" mit Leichtigkeit ins Aus schauspielert. Auch wenn "Der Spion von Nebenan" für ein erwachsenes Publikum offensichtlich eher Ernüchterung als Begeisterung hervorruft, macht er als Begleitung für einen Familienabend mit den Kindern (ab 12 Jahren, versteht sich), eigentlich eine gute Figur - In der Altersklasse darunter würde er vermutlich noch besser ankommen. Vermutlich hätte er dafür jedoch auf seine blutige Eröffnungsszene verzichten müssen.
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