Braunschweig. Am Montagabend (20:15 Uhr) läuft im ZDF der Krimi "Tod auf der Insel". Er basiert auf dem Buch "Inseltod" und das hat der Braunschweiger Autor Bent Ohle geschrieben.
Völlig entspannt werde er den Abend sicherlich nicht verbringen, erzählt der 42-Jährige, denn schließlich hat er das Drehbuch zu dem Film nicht selbst schreiben können. Das ZDF habe da ein festes Team und das könne er auch nachvollziehen. So spielt die Geschichte nun auf Föhr, nicht wie im Werk auf Amrum. "Mein Buch diente als Grundlage, aber ich habe im Vorfeld schon erfahren, dass ein paar Dinge grundlegend verändert wurden. Solange es an der Grundidee des Buches nichts ändert und der Film in sich stimmig ist, wäre das für mich völlig in Ordnung. Aber völlig entspannt sieht man das nun auch nicht." Er wird sich am Montagabend ein paar Freunde einladen und den Film gemeinsam mit ihnen schauen. "Ein kleines Event werde ich da schon draus machen, die Vorfreude ist schon da, schließlich ist das kein tagtägliches Erlebnis", so Ohle. In dem Buch von 2013 geht es um den Inselpolizisten Nils, der sich auf die Suche nach einer vermissten Frau macht, dabei wird er mit einem dunklen Geheimnis aus seiner Vergangenheit konfrontiert. Im Film ändert sich das. "Die Seenotretterin Katharina Venner (Lisa Martinek) findet die junge Annika Bohn (Annika Blendl) ermordet im Meer. Katharinas Mann Nils (Kai Scheve), von dem sie gerade getrennt ist, wird als Hauptverdächtiger festgenommen. Er war in der Todesnacht mit der attraktiven Annika am Strand und so betrunken, dass er sich nicht erinnern kann. Aber Mord? Undenkbar für Katharina", heißt es in der Filmbeschreibung des ZDF.
Krimis sind seine Leidenschaft
Ohle erzählt, dass er besonders gerne Krimis schreiben würde, da man den Leser und die Figuren immer mit neuen Wendungen überraschen könnte. Außerdem könne man menschliche Abgründe sehr gut entwickeln, was eine besondere Spannung in sich trage. „Man kann eine heile Welt zeichnen und diese dann aufbrechen. Das sorgt für Aha-Erlebnisse und das finde ich reizvoll." Mit dem Schreiben hat er schon früh angefangen. "Bereits als Jugendlicher habe ich mit meinem besten Freund kleine Geschichten entwickelt, das daraus aber einmal mein Beruf entsteht, dass habe ich mir nicht träumen lassen." Sein Handwerkszeug hat er sich während eines Studiums an der Filmhochschule in Potsdam erworben. Dort hat er Drehbuch und Dramaturgie belegt. Gerade am Anfang sei das Leben als Autor hart gewesen. "Man muss viele Klinken putzen und viele Absagen über sich ergehen lassen. Mit dem Emos-Verlag habe ich einen guten Partner gefunden. Aber man muss ehrlich zugeben, wenn man keinen Beststeller landet, dann reicht das Schreiben kaum zum Leben. Zum Glück habe ich eine Frau, die gut verdient und so kann ich meiner Leidenschaft nachgehen. Alleine könnte ich davon kaum eine Familie ernähren."
Bis zu zwei Bücher im Jahr
Dabei ist der Braunschweiger durchaus produktiv, bis zu zwei Bücher von ihm erscheinen im Jahr. Für die Zukunft könnte er sich vorstellen auch Drehbücher zu schreiben oder einen Krimi der in Braunschweig spielt. "Bisher habe ich das noch nicht gemacht, aber die Ideen dazu sind durchaus in meinem Kopf. Bestimmt kommt der Moment eines Tages und ich mache das einfach." Am kreativsten ist der 42-jährige, wenn er den Blick ins Freie richten kann. "Stumpf am Schreibtisch vor einer Wand sitzen, das funktioniert bei mir einfach nicht. Ich liebe die Natur und brauche das einfach, um etwas zu schaffen." Das aktuelle Werk von Ohle heißt im übrigen Binz und die dicke Berta und erschien im Mai. Der Autor arbeitet bereits an einer neuen Veröffentlichung.