Kita-Angestellte streiken weiter für mehr Gehalt

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Der Kita-Streik geht in die zweite Woche. Rund 800 Erzieher, Sozialassistenten und Sozialpädagogen demonstrierten am Montagvormittag für eine finanzielle Aufwertung ihrer Arbeit. Der Tarif-Konflikt zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem kommunalen Arbeitgeberverband hat noch keine Annäherung gebracht – es liegt bisher kein Angebot vor. 



Streikende aus den Landkreisen und Städten Göttingen, Northeim, Oste rode, Goslar, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel, Wolfsburg und Braunschweig wollten am Montag ein deutliches Zeichen setzen. Mit der Forderung "Aufwertung – Jetzt" wandten sich Redner, Eltern und Demonstranten in Braunschweig an ihre kommunalen Arbeitgeber. Einen Appell, dass soziale Berufe aufzuwerten seien, richtete der Verdi-Landesleiter Detlef Ahting auch an Politiker, Landräte und Bürgermeister der Kommunen. Verdi fordere 10 Prozent mehr Gehalt für die Kräfte, eine Summe die man aufbringen könne, so Ahting. So bemängelte er, dass sich die Politik zwar bei den Arbeitnehmern bedanke, jedoch kein Geld sprechen lasse. Vorschläge, wie die Anhebung der Gehälter finanziert werden könnte, brachte er zudem mit. So könne man die Gehaltserhöhungen etwa durch kommunale Mehreinnahmen oder durch die Modifizierung des Erbschaftsrechtes bezahlen.

Wie attraktiv ist der Beruf des Erziehers?




Immer mehr Betreuungsplätze bei stagnierendem Personalschlüssel: "Immer wieder hört man Klagen, dass keine Fachkräfte zu finden sind – woran liegt das wohl?", fragte Detlef Ahting. So gebe es immer weniger unbefristete Vollzeit-Verträge für Angestellte des sozialen Dienstes. Viele Arbeitnehmer wollten und müssten jedoch in Vollzeit arbeiten, um mit ihrem Verdienst eine Familie ernähren zu können. So seien die Anforderungen an die Kräfte, die in immer kürzerer Arbeitszeit abzuleisten wären, gestiegen, das Gehalt aber nicht. Ahting setze nun auf das Verantwortungsgefühl von Arbeitgebern und kommunalen Politikern, um auch in Zukunft noch junge Menschen für die Berufe begeistern zu können. Dabei sei die Vergütung ein wichtiger Punkt – aktuell erhält ein Erzieher im ersten Berufsjahr, bei einer Vollzeitbeschäftigung, etwa 2100 Euro Brutto im Monat. Dazu sagte die AWO-Betriebsratsvorsitzende Angelika Schwarz: "Je näher die Arbeit am Menschen ist, desto schlechter wird sie bezahlt."

Die Kita-Streiks sollen voraussichtlich bis Pfingsten andauern, angekündigt wurden sie jedoch landesweit als unbefristet.


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