Leiferde. Die Eltern der Leiferder Kita-Kinder sind enttäuscht. Hatte die Stadt noch im August angekündigt (BraunschweigHeute.de berichtete), Pavillons aufzustellen, die Kinder aufnehmen sollen, bis auf dem Gelände der abgebrannten alten Kindertagesstätte ein neues Gebäude fertiggestellt ist, sollen sich diese Pläne nun zerschlagen haben. Nach BraunschweigHeute.de vorliegenden Informationen, soll aus Kostengründen auf eine Container-Lösung verzichtet werden.
Für die Kinder bedeutet dies, dass sie wohl bis zur Fertigstellung eines Neubaus auf mehrere Kindergärten im Umkreis verteilt und noch länger aus ihrer gewohnten Gruppe herausgerissen bleiben. Aktuell sind dies die Einrichtungen Lindenbergsiedlung, Madamenweg und Schwedenheim.
Rainer Keunecke von der Pressestelle der Stadt bestätigte auf Nachfrage die uns vorliegenden Informationen. Auf die Container soll in der Tat verzichtet werden. Stattdessen soll der Neubau beschleunigt realisiert werden und im kommenden Herbst bezugsfertig sein. Die Kosten einer reinen Übergangslösung seien tatsächlich zu hoch, außerdem werde den Kindern so ein zusätzlicher Umzug für einen relativ kurzen Zeitraum erspart.
„Die Kinder sind inzwischen gut in die verschiedenen Häuser integriert“, sagt der amtierende Jugenddezernent Norbert Winkler. Die Ferien seien genutzt worden, um die Räumlichkeiten entsprechend den Bedürfnissen der verschiedenen Kindergruppen weiter mit Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten auszustatten.
Die Realisierung der Übergangslösung würde Kosten von rund 785.000 Euro verursachen, wovon nur 185.000 Euro auf Ausstattung und Möblierung entfielen. „Im Verhältnis zur Nutzungsdauer der Pavillons und zu den Gesamtkosten für den Kita-Neubau – nach einer ersten Schätzung voraussichtlich rund 2,3 Millionen Euro – sind die Ausgaben von 600.000 Euro für die reine Übergangslösung als zu hoch einzustufen“, erläutert Winkler. „Vor diesem Hintergrund ist intensiv geprüft worden, inwieweit das Bauverfahren zur Wiedererrichtung der Kita Leiferde verkürzt werden kann, um die enormen Kosten für die Übergangslösung einzusparen.“ Im Ergebnis sei festgestellt worden, dass nach derzeitigem Stand der Neubau bei einem beschleunigten und reibungslosen Bauverlauf bereits im Oktober 2015 fertiggestellt werden könne. „Dieses Vorgehen hat für die Kinder und Mitarbeiterinnen nicht zuletzt den großen Vorteil, dass ihnen ein zusätzlicher Umzug und die damit verbundene Eingewöhnung und Orientierung für einen relativ kurzen Zeitraum erspart bleiben“, betont Winkler. Die betroffenen Eltern werden brieflich über das neue Vorgehen informiert.
Alle Ersatzstandorte können weiter genutzt werden. Zurzeit erfolgt wie geplant die Aufnahme der neuen Kinder. Einige wenige Eltern haben ihre Kinder aufgrund der veränderten Situation abgemeldet und nutzen u. a. die zur Verfügung gestellten Plätze im Ev.-luth. Kindergarten Stöckheim. Aktuell wird das Raumprogramm für den Neubau der Kita Leiferde vorbereitet, um es den politischen Gremien schnellstmöglich zur Beschlussfassung vorzulegen.
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